371 - Weihnachten macht ehrlich
Shownotes
Heute ist eine ganz besondere Folge hinter dem Türchen! Gemiensam erarbeiten wir die Frage, warum Weihnachten ehrlich macht und wie man all die Gefühle, die so hochkommen, zu seinem Vorteil nutzen kannst!
Ich wünsche dir viel Freude dabei, wünsche dir schöne Feiertage und sage Danke dafür, dass du diesen Podcast hörst!
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Transkript anzeigen
00:00:00: Herzlich willkommen zu Paula lieben lernen.
00:00:02: mein heutiger Gast ist der Weihnachtsmann.
00:00:05: Du und ich, wir machen heute ein ganz kleines Solo über Weihnachten.
00:00:11: Und das kannst du dir ja ungefähr so vorstellen, wie es im Power Circle immer ist.
00:00:14: Wir sprechen einfach gemeinsam über ein paar Dinge, die sinnvoll sind für dich, für uns alle und jetzt gerade an Weihnachten.
00:00:32: Also, sehr, sehr schön, dass du hier bist.
00:00:34: Wenn du diese Folge am vierundzwanzigsten Dezember hörst, also dann, wenn dieser Podcast herauskommt, dann bist du vielleicht gerade irgendwie mittendrin.
00:00:45: Ich weiß jetzt nicht, mit wem du die Tage verbringst, vielleicht mit deiner Familie, vielleicht mit Freunden, vielleicht bist du auch alleine oder bist in Gesellschaft und fühlst dich trotzdem irgendwie alleine.
00:00:57: Und ich möchte dir hier gleich am Anfang sagen, das ist alles völlig okay.
00:01:02: An Weihnachten kommen traditionell sehr, sehr viele Gefühle hoch.
00:01:07: Du bist nicht komisch, weil du dich so fühlst.
00:01:10: Du bist auch nicht zu sensibel.
00:01:11: Du bist auch nicht in irgendeiner Weise falsch.
00:01:15: Weihnachten ist einfach ein Tag, der Dinge sichtbar macht.
00:01:19: Das weiß jeder, der schon ein paar dieser Festtage hinter sich hat, der vielleicht aus einer etwas komplexeren Familien-Situation kommt und vor allen Dingen der.
00:01:32: ganz viele Sehnsüchte hat oder die, aber diese Sehnsüchte nie erfüllt sieht.
00:01:39: Weihnachten wird natürlich durch Songs, durch Bilder, durch Werbung, durch Filme ganz, ganz doll emotional aufgeladen.
00:01:49: Und häufig ist es das genaue Gegenteil.
00:01:53: Beziehungsweise, es wird positiv emotional aufgeladen.
00:01:57: Und in der Realität ist es aber eher ... Na ja, ein bisschen anstrengend und kompliziert.
00:02:04: Und das liegt natürlich auch daran, dass so viele Menschen genau diese Erwartungshaltung Weihnachten gegenüber haben.
00:02:12: Das müsste eigentlich der Tag sein, an dem alles gut ist, an dem wir uns gegenseitig zeigen, dass wir uns doch wahnsinnig lieb haben, an dem wir uns verstehen, an dem wir endlich wieder nahe kommen.
00:02:22: Und irgendwie kommt man sich ja auch nah in dieser ganzen Erwartungshaltung, aber meistens gibt es überhaupt ... keine Auflösung dafür.
00:02:31: Also, ich möchte jetzt keinen Weihnachts-Podcast machen, aber einfach eine ganz ehrliche Folge zu Weihnachten.
00:02:37: Weihnachten ist ja selten neutral.
00:02:40: Es ist immer ein emotionaler Verstärker, zumindest fast immer.
00:02:43: Alles, was unter dem Jahr irgendwie leise war an Emotionen, an Enttäuschung, wird heute einfach lauter.
00:02:51: Also Erwartung, Sehnsucht.
00:02:53: Das Bedürfnis nach Nähe und manchmal logischerweise auch das Bedürfnis nach Abstand, das ist ganz klar.
00:03:00: Ich sag mal so, selbst Konflikte haben an Weihnachten einen Dresscode.
00:03:05: Die kommen geschniegelt ums Eck mit Schleifchen dran und sagen, heute wär so ein richtig guter Tag, um endlich mal darüber zu sprechen.
00:03:14: Und genau darum geht es heute eigentlich.
00:03:16: Weihnachten heilt nichts automatisch, aber es macht eben ehrlich.
00:03:20: Und darum finde ich auch diesen heiligen Abend und die ganzen Weihnachtsfeiertage, wenn man so häufig herumreißt zwischen den einzelnen Familien und so weiter, ein unheimlich starkes, eine unheimlich starke Zeit, um wirklich sich selber und die eigenen Gefühle und auch die Erwartungen mal anzugucken, die Beziehungen mit anderen, Und darum soll es heute gehen.
00:03:47: Weihnachten ist kein Beziehungstest, sondern Weihnachten ist ein Vergrößerungsglas.
00:03:54: Es zeigt dir nicht, ob du versagt hast in dem Beziehung, es zeigt dir einfach, wo du oder ihr gerade stehst.
00:04:01: So.
00:04:01: Also zum Beispiel, wenn du in einer Beziehung bist, dann werden gerade in diesen Tagen Dinge sichtbar, die sonst überdeckt sind.
00:04:09: Also Arbeitsstress, Termine, Alltag, sowieso, aber auch diese gnadenlose Erschöpfung.
00:04:14: Und ich habe neulich ein Instagram-Real gesehen.
00:04:19: Da hatte eine junge Frau homosexueller Orientierung.
00:04:26: Also sich gefilmt und ihre Schwestern, ihre Partnerin wahrscheinlich, ihre Mutter, Oma, also alles Frauen, wie sie in der Küche rumwurschelten, Einkäufer reinschleppten und den Baum fertig machten, Geschenke verpackten und so weiter.
00:04:39: Die Überschrift war ... why I'm so glad I'm a lesbian.
00:04:43: Oder irgendwie sowas, warum ich froh bin, lesbisch zu sein.
00:04:46: Und dann schwenkte ihre Kamera oder ihr Kamerablick über das Wohnzimmer.
00:04:51: Und dort saßen alle Männer der Familie und haben Football geguckt oder irgendein Sport-Event, Eishockey, was weiß ich.
00:04:59: Und wenn du dir mal so Dynamiken anguckst in vielen Beziehungen, die dich umgeben, wirst du vielleicht feststellen, dass ganz, ganz viele Dinge ... nicht auf Augenhöhe geschehen.
00:05:14: Und das meine ich mit Vergrößerungsglas.
00:05:16: Tatsächlich sind die Weihnachtsfeiertage da noch mal so ein Brandbeschleuniger der Erkenntnis, dass man sieht, wie viel Wertschätzung liegt eigentlich in diesem Beziehung, die ich lebe.
00:05:29: Und egal, ob das jetzt mit der Familie ist oder mit Freunden oder Partnerinnen, man kann ganz, ganz viel an diesen Tagen ablesen.
00:05:40: Und genau, also wenn du in der Beziehung bist, dann gibt es natürlich diese ganz, ganz starke soziale Kontrolle, die du hast, also das Feedback oder zumindest die Erkenntnis, dieses mit dem Unangenehmen in Kontakt kommen.
00:05:56: Und wenn du Single bist, wird dir vielleicht auch an diesem Tag noch mal zusätzlich klar, wie stark wir als Gesellschaft ... diesen einen Tag tatsächlich auch mit Paar sein verbinden, was natürlich totaler Quatsch ist.
00:06:11: Aber lass uns da mal einfach genauer hingucken.
00:06:16: Also, es ist ganz, ganz wichtig, das, was heute hochkommt, ist nicht automatisch die Wahrheit über dein ganzes Leben.
00:06:24: Es ist die Wahrheit über diesen einen Moment, Denk an das Vergrößerungsglas und über deine Sehnsucht und über deine Positionierung innerhalb deiner Beziehungsstrukturen, egal mit wem.
00:06:39: Es gibt einen ganz, ganz interessanten Fakt, den ich gefunden habe.
00:06:45: Es ist witzig, aber irgendwie auch traurig, weil selbst Trennungen oft einem Kalender folgen.
00:06:53: Und da gibt's eine Studie der University of Washington.
00:06:57: Die haben über vierzehn Jahre Scheidungsanträge untersucht und gesehen, es gibt zwei ganz, ganz klare Peaks, die sind im März und die sind im August.
00:07:07: Und ein Teil der Erklärung ist, dass viele Menschen rund um die Feiertage hoffen, vielleicht wird's ja jetzt besser, vielleicht starten wir neu, vielleicht versteht er jetzt, was Phase ist.
00:07:20: Wenn dann nichts passiert, kommt danach der Bruch.
00:07:23: Dieses endgültige Sagen, jetzt hab ich wirklich alles versucht.
00:07:28: Das macht keinen Sinn mehr, darum steige ich jetzt hier aus.
00:07:34: Nicht umsonst sind diese Tage wahnsinnig konfliktbehaftet, weil die Enttäuschung, die man übers ganze Jahr mitschleppt, jetzt einfach hochkommt und sich noch mal manifestiert und zeigt in verschiedenen Handlungen.
00:07:50: oder den Mangelanhandlungen, den Emotionen, die hoch ploppen.
00:07:54: Und falls du jetzt grade denkst, okay, es knirscht total in mir, das ist leider überhaupt nicht ungewöhnlich.
00:08:04: Und du bist gar nicht allein damit.
00:08:07: Also, man könnte jetzt sagen, manche Beziehungen machen an Weihnachten tatsächlich so eine Art Jahresabschlussgespräch.
00:08:15: Nur ohne Protokoll, logischerweise, sondern einfach mit ... Mit einem bisschen wie so ein Geschenk, das du aufmachst und da ist so ein Box, da ist gar nichts drin.
00:08:27: Enttäuschung.
00:08:29: Das, was du dir erwartet hast und erhofft hast, das passiert einfach nicht.
00:08:34: Also, ich will dir damit sagen, egal was passiert in dir, ja, und vielleicht hast du idealerweise auch ein super schönes Weihnachtsfest mit Leuten, die dich auch sehen oder dich sein lassen, so wie du bist.
00:08:51: Nimm das, was in dir hochkommt, an Gefühlen ernst und nutz die Zeit, um tatsächlich über Dinge nicht nur zu reflektieren, sondern die vor allem auch in deine gesamte Gefühlswelt zu integrieren, nutz diese Zeit, weil die so, so wahnsinnig intensiv ist.
00:09:09: Und das Schöne ist ja in so krisenhaften Momenten oder Momente, die uns einfach viel, viel stärker kitzeln als alles andere, dass du mit denen Kontakt kommst.
00:09:21: Übrigens, eine Sache, die mir häufiger begegnet, die möchte ich an der Stelle sagen.
00:09:27: Viele Leute haben das Gefühl, wenn sie Single sind, dass sie so richtig gut mit sich sind.
00:09:33: Und verstehen, dass sie in meiner Bruchstellen und ... hierher hab ich schon gearbeitet.
00:09:39: Und daran müsste ich noch arbeiten.
00:09:41: Und jetzt verstehe ich endlich, warum die Beziehungen so schwer fallen und so weiter.
00:09:44: Und dann gehen sie wieder in Beziehungen oder ... Daten zumindest und dann ist alles irgendwie hinfällig.
00:09:52: Und ich möchte euch an dieser Stelle nochmal sagen, wenn du nicht in Beziehung bist, hast du halt auch niemanden, der diese Punkte triggert.
00:10:00: Darum hast du immer das Gefühl, alles klar, ich bin richtig top, fertig, fertig therapiert, fertig reflektiert, alles spitze.
00:10:11: Der wirkliche Lackmus-Test, der kommt erst, wenn wieder ein Mensch in dein Leben tritt und dich killert an den Stellen, wo eigentlich schon mal eine gute Narbe entstanden ist, die okay ist, die hält.
00:10:27: Und denkt auch daran, was gibt's denn für ein deutsches Wort für Trigger, also dieses gekillert werden, dieses ... die Schmerzpunkte wieder anfassen.
00:10:40: Das passiert natürlich nicht nur in der Partnerschaft, sondern auch durch die Familie.
00:10:43: Also nutzt diese Zeit wirklich.
00:10:45: Das ist einfach ein schöner Moment.
00:10:51: Und noch was zum Thema Einsamkeit.
00:10:54: Das ist natürlich eine andere Seite von Weihnachten.
00:10:58: Viele Menschen haben das Gefühl, ich bin ohne Beziehung, ich bin irgendwie mit einer Familie ausgestattet, die ... keine richtige Connection zu mir hat.
00:11:09: Ich möchte eigentlich andere Dinge im Leben, als ich mir zugestehe.
00:11:13: Jetzt sitze ich hier mit Baum oder ohne.
00:11:17: Es ist irgendwie, fühlt sich alles blöd an.
00:11:19: Und ich will das jetzt auch nicht kleinreden oder auch nicht irgendwie übertünnchen.
00:11:23: Aber ich will es normalisieren.
00:11:27: Es gibt nämlich auch dazu eine Studie.
00:11:31: Das Kings College in London hat ... Folgendes herausgefunden.
00:11:37: Der Anteil der Menschen, die an Weihnachtstag alleine sind, ist gestiegen.
00:11:41: Und zwar insgesamt auf rund elf Prozent.
00:11:44: Ich kann mir vorstellen, dass es in Wahrheit noch viel mehr ist.
00:11:47: Studien sind ja immer wirklich, die versuchen, möglichst breit sich aufzustellen.
00:11:52: Aber es ist halt immer trotzdem nur eine ... Beispielhafte Gruppe.
00:12:01: Bei jungen Erwachsenen war der Anstieg besonders deutlich.
00:12:04: Und das zeigt mir auch, dass dieses gesunde, ich distanziere mich von Systemen oder Menschen, die mir nicht mehr gut tun, eigentlich wirklich in der Gesellschaft angekommen ist und dass es okay ist, sich ... auch an diesem scheinbar so großen Abend wirklich von denen zu distanzieren, die uns nicht gut tun.
00:12:31: Also, einsam oder, ja, es gibt einen Unterschied zwischen Einsamkeit und Alleinsein.
00:12:37: Aber diese Entscheidung, die nicht immer natürlich für sich getroffen sein muss, manchmal sind es auch einfach die Umstände.
00:12:47: Aber zumindest diese Entwicklung führt also ... Wie sagt man das denn jetzt?
00:12:53: Ich hab das Gefühl, der Rückschluss ist, nicht jeder nimmt mehr alles hin, sondern immer mehr sagen, nee, so nicht.
00:13:01: Und das finde ich wirklich gut.
00:13:05: Ich bin sicher, dass wir als Gesellschaft, wenn jetzt die nächste große Tiefe irgendwie durchschritten ist, uns wieder so hinentwickeln werden, dass wir verstehen, dass ... dass wir gemeinsam einfach schlauer und besser und auch glücklicher sind.
00:13:27: Und ich glaube, dass die nächste große Bewegung geht wieder zur Community hin, und zwar im echten Leben.
00:13:35: Und ich hab euch das neu erzählt auf Instagram.
00:13:37: Apropos Weihnachten, es hat sich aus meinem Power Circle eine ... ein Theaterbesuch entwickelt, weil ein Mitglied des Power Circles, sie spielt in einer Theatergruppe mit.
00:13:50: Das ist ein ganz großer Lebenstraum von ihr.
00:13:52: Und ich hab gesagt, pass auf, wir unterstützen dich da, wir gehen alle hin.
00:13:57: Oder ich geh hin und wer mitkommen will, kommt mit.
00:14:01: Und dann sind ganz viele Frauen angereist, auch aus dem Süden des Landes, aus dem Norden, aus dem Osten, aus dem Westen, von überall her.
00:14:09: Und ich danke euch an dieser Stelle noch mal sehr.
00:14:12: Und dann haben wir einen Community-Tag in Berlin gemacht.
00:14:15: Wir waren über so eine Weihnachtsgeschichte, wir waren Essen.
00:14:19: Und es war total toll.
00:14:21: Und ich glaube, diese Disconnection, die wir im letzten Jahrzehnt erlebt haben, die wird sich jetzt wieder umdrehen.
00:14:31: Und wir werden wieder zueinander finden.
00:14:33: Da bin ich ganz, ganz ... Darum mache ich ja auch meine Retreats.
00:14:38: Das ist nicht nur, wir berechen jetzt noch mal wirklich die Schale auf und gucken, welche Teile wir rausnehmen und welche wir drinnen lassen, sondern lernt Menschen kennen, die wirklich gut zu euch passen und euch verstehen und euch sehen.
00:14:55: Und das ist das Tolle daran.
00:14:56: Also, zurück zu dieser Studie.
00:14:59: Solltest du alleine sein?
00:15:01: in diesen Tagen, dann bist du nicht die Ausnahme.
00:15:05: Du bist Teil einer Realität, über die einfach viel zu wenig ehrlich gesprochen wird.
00:15:11: Und ich wünsche mir wirklich, man würde weniger so tun, als wäre allein sein an Weihnachten.
00:15:16: Ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt.
00:15:19: Es ist ja ganz oft einfach Leben, Umstände, Übergänge, Verlust, Veränderung und all das.
00:15:26: Und vor allen Dingen kann es eben auch eine ganz, ganz bewusste Entscheidung sein.
00:15:32: Es gibt eine Harvard-Studie, die heißt Harvard Study of Adult Development.
00:15:41: Das ist eine der längsten Langzeitstudien überhaupt.
00:15:44: Und die zeigt, also untersucht seit Jahrzehnten, was macht den Menschen eigentlich glücklich?
00:15:52: Und die Frage, warum Weihnachten so reinknallt, weil unser Bindungssystem an solchen Tagen besonders aktiv ist, und Zugehörigkeit eben nicht nur ein nettes Extra ist, so wie früher, sondern heute fühlt sich das ja wirklich existenziell an.
00:16:08: Also diese Studie hat herausgefunden, dass der stärkste Faktor für langfristige Gesundheit und Zufriedenheit eben nicht Geld ist, auch nicht Status, ganz gewiss nicht Perfektion, sondern gute Beziehung.
00:16:22: Und zwar nicht die Qualität, nicht die... Anzahl der Beziehung, sondern die Qualität.
00:16:29: Also gute Beziehungen sind das Lebenselix hier, was Menschen glücklich macht.
00:16:34: Und deshalb fühlt sich Weihnachten manchmal so an, es wird direkt auf diese eine Stelle drücken.
00:16:40: Bin ich gehalten?
00:16:42: Bin ich wichtig?
00:16:43: Bin ich in Sicherheit?
00:16:45: Versteht mich überhaupt jemand?
00:16:47: Fühlt jemand, wer ich bin?
00:16:49: Bin ich in der Lage, mich selber auszudrücken?
00:16:52: Ich glaube, diese Sprachlosigkeit ... Problematischen Eltern gegenüber, die kennen ganz viele von uns.
00:16:58: Darf ich mich wirklich zeigen, so wie ich bin, was darf ich ansprechen, was nicht.
00:17:04: Viele nutzen Weihnachten auch, um dann Dinge anzusprechen, die eigentlich schon auch an anderer Stelle hätten geklärt werden müssen.
00:17:13: Und das ist, gerade weil es so emotional aufgeladen ist, häufig der absolut falsche Rahmen.
00:17:19: Aber die Fragen sind natürlich da.
00:17:23: Und wenn da Unsicherheit ist, dann ist es kein Charakterfehler.
00:17:26: Das ist dein Nervensystem, das Nähe sucht.
00:17:29: Und zwar zu Recht, ganz klar, ne?
00:17:31: Nur häufig ist ja das Dilemma an der Elternbeziehung, dass sie uns nicht die Nähe geben, die wir uns ersehen als Menschen.
00:17:41: Gerade als kleine Menschen, die dann später erwachsen werden.
00:17:45: Also, es gibt jetzt drei Szenarien, die irgendwie ... Ja, in Weihnachten sehr wahrscheinlich sind.
00:17:53: Also, Szenario A. Du bist in der Beziehung aber enttäuscht.
00:17:59: Also, vielleicht spürst du heute, ich fühle mich trotzdem alleine, obwohl ja, jemand da ist.
00:18:05: Und ... eigentlich alles gut ist.
00:18:08: Die Leute beschreiben ihre Beziehungen ja häufig so als Baukastenprinzip.
00:18:13: Naja, ich hab ein Partner oder Partnerin, wir haben ein Dach überm Kopf, wir haben genug zu essen und haben auch das gleiche Hobby und eigentlich sollte alles gut sein.
00:18:24: Sehr, sehr häufig ist es aber gerade in diesen Beziehungen so, dass man sich trotzdem alleine fühlt.
00:18:28: Und dann ist nicht die Lösung, wir müssen uns mehr Mühe geben, sondern erst mal steht die Reflexion an, was genau fehlt.
00:18:36: Eigentlich.
00:18:37: Es ist Aufmerksamkeit, es ist Zärtlichkeit, es ist ein ehrliches Gespräch oder vielleicht einfach Ruhe.
00:18:44: Und manchmal fehlt auch gar nicht Liebe oder Zuneigung, manchmal fehlt einfach auch Kapazität.
00:18:50: Und daran kann man aber arbeiten.
00:18:52: Und es lohnt sich, ehrliche, tiefe Gespräche zu führen, immer, egal mit welcher Lösung, wann am Ende da steht.
00:19:01: Aber das Gefühl ... sich endlich zeigen zu dürfen.
00:19:04: Das kennt ihr doch alle.
00:19:05: Das fühlt sich einfach wahnsinnig groß an.
00:19:08: Und das ist ganz, ganz toll.
00:19:11: So, Szenario zwei.
00:19:14: Es gibt natürlich noch Zwischenszenarien, ist ja völlig logisch.
00:19:18: Szenario zwei, du bist single und wehmütig.
00:19:20: Also, wenn du single bist, dann kann Weihnachten natürlich wie so ein Spiegel sein, der dir eine Frage entgegenhält oder mehrere.
00:19:27: Und wer hält dich?
00:19:29: Wer mag dich?
00:19:29: Für wen bist du ganz besonders?
00:19:32: Und ich möchte dir wirklich sagen, du darfst heute oder an solchen Tagen auch traurig sein.
00:19:40: Und zwar ohne dir dann die Geschichte zu erzählen, dass mit dir etwas nicht stimmt.
00:19:43: Es ist ja völlig in Ordnung, sehnsüchtig zu sein.
00:19:50: Und niemand darf dir das absprechen.
00:19:53: Also vielleicht ein Satz zu merken.
00:19:56: Einsamkeit ist kein Gefühl, ist ein Gefühl.
00:20:00: Es ist kein Urteil, also Einsamkeit ist einfach nur ein Gefühl.
00:20:04: Und es sagt gar nichts darüber aus, ob du als Mensch wertvoll bist oder ob du Liebe verdient hast oder ob du alles richtig machst.
00:20:13: Es ist dieses Gefühl, und ich rate dir sehr, dieses Gefühl jetzt nicht zu verdrängen, sondern einfach wahrzunehmen und zu sagen, alles klar, ich sehe, dass du da bist, ich nehme das an.
00:20:26: Ich gucke aber, ob ich tatsächlich mein Leben so gestaltet oder gestaltet habe bisher her, dass ich überhaupt eine Chance hatte, Glücksgefühle zu empfinden.
00:20:37: Ist nämlich häufig nicht so.
00:20:39: Ganz häufig leben die Leute so nach einem Baukastenprinzip, wie ich es vorhin schon gesagt habe, und denken, sie müssen Punkt A, B, C, D und E abhaken.
00:20:50: Und dann wird schon alles gut.
00:20:52: Aber ... Eine gute Beziehung oder ein gutes Leben baut man, indem man ehrlich mit sich selber ist und genau weiß, wer man ist und sich kennenlernt.
00:21:02: Und wie gesagt, ist eine tolle Zeit dafür.
00:21:09: So, Szenario drei oder zehn.
00:21:12: Ich weiß gar nicht, was ich vorgesagt hab.
00:21:15: Und das ist sicher das häufigste, die anderen beiden können da so mit rein mischen, aber die Familie als Triggerpunkt.
00:21:24: Es gibt wenig Leute, die sagen, ich freu mich wahnsinnig auf meine Familie, weil es so kompliziert ist.
00:21:33: Und weil ganz häufig die Kommunikation in solchen Familiensystemen einfach nicht so gut und erwachsen ist, dass man nicht wieder in alte Rollen rutscht.
00:21:45: Es gibt Menschen, die sind thirty-two und fühlen sich dann wieder wie zwölf und die benehmen sich auch genauso.
00:21:53: Und das ist natürlich nicht, weil man unreif ist, sondern weil Familien- und Familiensysteme ganze Dynamiken speichern.
00:22:02: Du kommst trittst durch die Tür und lässt dein gesamtes Erwachsenes ich einfach davorstehen.
00:22:07: Und das ist natürlich insofern problematisch, als dass du dann die Ebene der Augenhöhe, die du ja eigentlich als erwachsener Mensch haben solltest zu deinen Eltern, völlig verlierst.
00:22:18: Und plötzlich ... Bist du wieder das kleine Geur, das irgendwie auf Gedei und Verderb dem Urteil anderer Leute ausgeliefert ist?
00:22:26: Und dann reicht schon manchmal ein Satz wie, na, hast du zugenommen und zack, innerlich bist du wieder im Jahr, und sitzt heulend in deinem Zimmer.
00:22:36: Also, wenn ihr durch diese Tür tretet oder schon getreten seid oder euch an diesen Tisch setzt, denkt daran, dass ihr erwachsen seid.
00:22:45: Ihr solltet euch an diesem Tag ... und an allen Tagen sowieso auf gleicher Ebene befinden wie eure Eltern.
00:22:55: Oder die euch zugeteilten Erwachsenen.
00:22:59: Ihr seid jetzt auch Erwachsen.
00:23:01: Und genauso könnt ihr argumentieren, euch verteidigen, Liebe verteilen, was auch immer.
00:23:08: Augenhöhe, das ist super, super wichtig.
00:23:11: So, ich hab ein paar kleine Tools für euch.
00:23:17: Das sind ... vier Übungen oder vier kleine Werkzeuge, die ihr benutzen könnt, um die Tage gut zu überstehen.
00:23:25: So, erstens gibt dir so eine Mikroerlaubnis, eine ganz, ganz kleine.
00:23:31: Nämlich erlaubt dir, dass dieser Tag nicht perfekt sein muss.
00:23:35: Weihnachten darf auch scheiße sein.
00:23:39: Es darf auch sein, dass das Essen anbrennt.
00:23:43: Es darf auch sein, dass der Baum umfällt.
00:23:45: Es darf auch sein, dass du was richtig Saudoves geschenkt kriegst.
00:23:49: Das ist alles okay.
00:23:51: Aber gib dir vorher die Erlaubnis, dass dieser Tag nicht perfekt sein muss.
00:23:54: Weil das unglaublich viel Druck nimmt.
00:23:57: Unglaublich viel.
00:23:59: Und Tool zwei ist ein Satz als Grenzzaun.
00:24:05: Ja?
00:24:06: Ich geb dir jetzt einen Satz und den kannst du dir einfach wirklich ganz, ganz oft ... sagen, bevor du ihnen laut aussprichst.
00:24:16: Und das ist ein ganz einfacher Satz.
00:24:19: Der lautet, ich merke gerade, ich brauche kurz fünf Minuten für mich.
00:24:25: Sich Zeit für sich zu nehmen, ist was, was vielen Leuten an Weihnachten super schwer fällt.
00:24:29: Ja, weil es gibt viele Sachen zu tun, viele Erwartungen und so weiter.
00:24:33: Aber ihr spürt es ja, wenn ihr Raum für euch braucht.
00:24:37: Also... Dieser Satz, ich merke gerade, ich brauche kurz fünf Minuten für mich, der ist super wichtig, der gibt euch ganz, ganz viel Raum.
00:24:44: Und vor allen Dingen hilft er euch, nicht in irgendwelche komischen Faltungsmuster abzurutschen, die ihr vielleicht als erwachsener Mensch gar nicht ausleben würdet.
00:24:57: Werkzeug drei ist, ja, da geht's darum, nähe realistisch zu machen.
00:25:02: Also erwarte nicht, dass heute alles erfüllt wird.
00:25:07: Such dir eine Sache, die heute richtig gut sein darf.
00:25:10: Ein Gespräch oder ein schöner Spaziergang, ein heißer Tee.
00:25:15: An dieser Stelle sei noch mal gesagt, die Menschen reden besser, wenn sie in Bewegung sind.
00:25:21: Das ist ganz, ganz ulkig, weil sie sich nicht so konfrontiert fühlen.
00:25:25: Wenn du mit einem problematischen Elternteil spazieren gehst, wirst du weiterkommen, als da am Tisch eine Konfrontation auszuführen.
00:25:37: Nähe realistisch machen bedeutet, aber auch, sich klarzumachen, wie gut kenne ich die andere Person eigentlich?
00:25:43: Also, wie ist dieser Mensch zu dem Menschen geworden, der ist?
00:25:49: Was hat der oder die in seiner Jugend erlebt?
00:25:52: Was sind dessen größte Ängste?
00:25:55: Wer hat der Person mal richtig das Herz gebrochen?
00:25:57: Das sind also Fragen, die man auch mal stellen kann.
00:26:00: Viele Leute wissen ja gar nichts über ihre Eltern.
00:26:02: Und das ist eigentlich ... Schade, weil es ja auch irgendwie ein Stück Geschichte ist.
00:26:08: Von Leuten, die uns alle zu dem gemacht haben, wer wir heute sind, ob gut oder schlecht.
00:26:15: Ganz wertneutral betrachtet.
00:26:16: Also nähere Realistischmann sucht euch eine Sache aus, die heute richtig gut sein darf.
00:26:23: Kann klein sein oder größer.
00:26:25: Aber einfach nicht alles auf einmal.
00:26:29: Werkzeug vier, wenn du alleine bist.
00:26:32: Macht ihr den Abend nicht zum Beweistück?
00:26:36: Das muss für nichts stehen, das muss auch nicht die Manifestation sein von, seht nur, ich kann das alles, ich brauche gar niemanden usw.
00:26:44: Sondern mache ihn zu einem Raum, Kerze, Essen, eine warme Dusche, ein Film, eine Sprachnachricht an jemanden oder einen Spaziergang.
00:26:56: Und zwar nicht, um dir das irgendwie schönzureden, sondern um für dich selber einzustehen.
00:27:01: Um dich nicht zu verlassen.
00:27:03: Um einfach bei dir zu bleiben.
00:27:08: Ja?
00:27:09: Und dieses Genießen des Selbst.
00:27:14: Das ist was, das hab ich erst sehr spät im Leben gelernt.
00:27:18: Das ist ein ganz, ganz großes Geschenk.
00:27:20: Weil du, wenn du wirklich mit dir in Kontakt ... bis dein Leben so gestalten kannst, wie es gut für dich ist.
00:27:28: Und das ist ganz, ganz schwierig, wenn man sich darauf verlässt, dass andere das für einen machen oder zumindest mitgestalten.
00:27:39: Und wenn ich ganz, ganz schwierig sage, dann meine ich eigentlich unmöglich.
00:27:45: Also bleib bei dir, so oder so.
00:27:52: Und vielleicht ist das, was Weihnachten am ehrlichsten kann, wirklich uns zu zeigen, wo wir uns selbst ein bisschen mehr brauchen und wo wir uns nach echter Verbindung sehen.
00:28:01: Das ist ja auch was, was man im Alltag leicht so vergisst.
00:28:06: Wir fühlen uns manchmal schal oder blöde oder irgendwie alleine gelassen.
00:28:10: Aber dieses Vergrößerungsglas, das ist wichtig für dich.
00:28:16: Schau genau hin.
00:28:18: Und wenn du heute aus dieser kleinen Weihnachtsfolge nur eins mitnimmst, dann lass es doch das sein.
00:28:24: Du musst an Weihnachten überhaupt nichts beweisen.
00:28:27: Du darfst einfach da sein.
00:28:29: Du darfst du sein.
00:28:31: Und zwar mit allem, was da ist.
00:28:34: Und ich weiß, dass du ganz, ganz toll bist.
00:28:39: Ich schick dir ganz, ganz viel Wärme und ich bin wahnsinnig froh, dass du hier bist und dass du diesen Podcast hörst.
00:28:48: Und ich freue mich, wenn du mit auf meinen Retreat kommst, weil ich glaube, dass dir das ganz, ganz gut tut.
00:28:56: In diesem Sinne, wunderschöne Weihnachten.
00:28:59: Und ich freue mich auf nächste Woche.
00:29:02: Und ich freue mich auf zwanzig, sechsundzwanzig, weil es einfach ein leichteres Jahr für uns alle wird.
00:29:09: Dickes Küsschen, deine Paula.
00:29:13: Das war Paula Liemlerne und wenn ihr auch mal dabei sein wollt, dann schreibt mir am besten auf Instagram, TheRealPaulaLambat bin ich da.
00:29:20: Und wenn du Lust auf mein Retreat hast oder auf den Power Circle, dann schau einfach auf www.PaulaLambat.de.
00:29:27: Bis dann.
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