369 - Kontrolle und Vorurteil
Shownotes
Feli hat ein Thema mit Kontrolle, aber ist das die Erklärung für den Seitensprung ihres Mannes? Und was hat die Trennung ihrer Eltern damit zu tun? Viel Freude beim Hören dieser Folge!
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Transkript anzeigen
00:00:00: Herzlich willkommen bei Paula Liebenlern.
00:00:02: Mein heutiger Gast ist Feli und es geht um Kontrolle.
00:00:07: Ein süßen Hund, einen Betrug und ganz, ganz viel Liebe, die noch rein muss.
00:00:13: Viel Spaß beim hören.
00:00:24: Herzlich willkommen, liebe Feli.
00:00:25: Hallo, vielen Dank.
00:00:26: Schön, dass du da bist.
00:00:27: Danke, dass ich hier sein darf.
00:00:29: Wir haben uns hin und her geschrieben, per E-Mail.
00:00:31: Ein bisschen, ja.
00:00:32: Und ich weiß nicht mehr, was du mir geschrieben hast.
00:00:34: Warum du in den Podcast kommen wolltest.
00:00:36: Erzähl noch mal bitte.
00:00:37: Ja, ich glaub, ich hör dein Podcast schon seit, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im
00:00:41: Jahr, ich glaub, im
00:00:41: Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, im Jahr, ich glaub, Ich weiß gar nicht so genau, ob meine Lebensgeschichte überhaupt so spannend ist, ob das jemand interessiert.
00:01:01: Wie oft, dass schon Leute hier gesagt haben, es ist nicht so interessant, aber ...
00:01:07: Genau, ich befürchte, dass so meine Familienstruktur schon wahrscheinlich eine Folge füllen könnte.
00:01:13: Aber vorhin geht es, glaub ich, so ein bisschen darum, dass ich mich so ständig hinterfrage, immer hinterfrage, ob ich ... alles richtig mache, nie gut genug bin, als Mutter, als Partnerin, als Hundebesitzerin, als
00:01:30: Mensch.
00:01:33: Genau, und wollt mal
00:01:36: eine Bestätigung kriegen, dass du genug bist.
00:01:40: Es ist ein totales Phänomen.
00:01:43: Auch,
00:01:44: ich hab gerade das letzte Retreat gemacht vor ein paar Wochen.
00:01:47: Und auch dort waren viele Frauen, die gesagt haben, ja, meine Probleme sind eigentlich gar nicht so groß.
00:01:53: Und dann kam so, bäng!
00:01:55: Ja, also die Selbstwahrnehmung ist immer noch was anderes als, ähm, also die Realität des Seins, ne?
00:02:04: Darum,
00:02:05: um noch mal das Größer aufzumachen.
00:02:08: Die Schwere eines Traumers, zum Beispiel, kann man auch nicht daran bemessen, ob die Geschichte total krass war, die Umstände.
00:02:17: Sondern das Trauma ist ja nicht das, was dir passiert ist, sondern das, was in deinem Körper passiert.
00:02:24: Und wenn dir jemand feste Faschinenbein tritt in der Grundschule und dich nie wieder aus dem Haus draußen gemäßt, kann das ebenso schlimm sein wie ...
00:02:33: Irgendwas
00:02:34: hochdramatisches.
00:02:35: Also, lass mal hören.
00:02:36: Ja, ich bin ... auf dem ersten Blick erst mal relativ normal aufgewachsen.
00:02:42: Ich hab eine Zwillingschwester.
00:02:46: Kann aber gleich schon vorab zeigen, dass wir, glaub ich, nie so das Zwillingsverhältnis hatten, was man so erwartet, was Zwillinge haben.
00:02:53: Seid ihr einäig?
00:02:54: Einäig, genau.
00:02:55: Auch wirklich nur vier Minuten auseinander.
00:02:58: Wir haben uns, glaub ich, beide immer nur ... als Geschwister gesehen, die zufällig am gleichen Tag Geburtstag haben.
00:03:05: Mhm.
00:03:07: Auch als Kinder war das schon so?
00:03:09: Ja, meine Eltern haben sich getrennt, als wir sie sechs oder sieben waren.
00:03:13: Und als wir quasi allein entschieden haben, was wir anziehen, dann im Tag, haben wir uns bewusst immer unterschiedlich angezogen.
00:03:20: Also das war, glaub ich, schon die erste Rebellion gegen das Zwillingsdasein.
00:03:27: Genau.
00:03:29: Wir sind dann tatsächlich nach der Trennung bei meinem Vater geblieben.
00:03:32: Meine Mama ist ausgezogen.
00:03:36: Darf ich fragen, warum es zur Trennung kam?
00:03:39: Oder was ist die Story, die ihr so mitgekriegt habt?
00:03:42: Ganz genau, wissen wir nicht.
00:03:43: Also, als Kind sind unterschiedliche ... Also, der Vater hat eine andere Geschichte als die Mutter, wie das so ist.
00:03:50: Ich glaube, ganz realistisch ... dass die sich auseinandergelebt haben und dass da, wie du es so schön sagst, ein Fluchtfahrzeug war für meine Mutter, dass sie eingestiegen ist und kurzfristig oder kurzzeitig mitgefahren ist.
00:04:06: Wie kam es zu der Entscheidung, bei wem ihr lebt?
00:04:10: Das weiß ich nicht so hundertprozentig.
00:04:11: Wir sind in die Entscheidung nicht so mit einbezogen worden, aber wir sind gerade eingeschult gewesen und hatten unser Umfeld.
00:04:24: Ich kann mir gut vorstellen, dass mein Vater auch gesagt hat, die Kinder bleiben hier.
00:04:29: Wie machst du dich als Kind näher gefühlt?
00:04:32: Eigentlich meiner Mutter, aber dadurch, dass meine Zwillingschwestern das auch getan hat, wurde ich immer so zum Papa-Kind deklariert und sie zum Mama-Kind, obwohl das nicht das innerliche Bedürfnis meinerseits war, glaube ich.
00:04:48: Interessant.
00:04:50: Und habt ihr eure Mutter dann noch gesehen?
00:04:52: Ja,
00:04:53: regelmäßig.
00:04:54: Dieses vierzehntägige Wochenendmodell.
00:04:57: Hat
00:04:57: ihr das gereicht?
00:04:59: Ihr?
00:05:00: Ich glaub schon.
00:05:03: Also, aus Erwachsenen sich, glaub ich auch, dass sie wirklich viel mit ihrem neuen Leben beschäftigt war.
00:05:11: War das Fluchtfahrzeug denn lange da?
00:05:16: Ja, tatsächlich.
00:05:18: Ja, die haben sogar auch zusammen gelebt und haben auch zusammen ... oder wir haben in dem Haus auch mit ihm gemeinsam im Wochenenden verbracht.
00:05:28: Und dann kam es irgendwie zum Betrug seinerseits, und dann hatte sich das ... wieder erledigt.
00:05:36: Aber es war schon einige Jahre.
00:05:38: Ich kann jetzt keine genauer Zahlen
00:05:39: haben, glaub ich.
00:05:41: Aber war schon so genau.
00:05:42: Und mein Papa hat dann für uns gesorgt und hat ja auch einen ... Früher hat man Kindermädchen dazu gesagt, weil er viel gearbeitet hat.
00:05:51: Und für ... Ja, für nach der Schule und so weiter, da gab es diese Ganztagsbetreuung noch nicht.
00:05:59: Mhm.
00:06:01: Die war so weit okay.
00:06:02: Ich glaube, da haben meine Schwester und ich jetzt Team zusammengearbeitet, mit der einigen Streichel gespielt.
00:06:08: Ich glaube, die musste ganz schön leiden unter uns.
00:06:10: Du hast altersgemäß,
00:06:12: finde ich okay.
00:06:13: Ja.
00:06:13: Und dann kam es ein bisschen, oder das Außergewöhnliche in meiner Familie, dass mein Vater dann mit der Schwester meiner Mutter zusammengekommen ist.
00:06:24: Oh.
00:06:25: Oh, brisant.
00:06:27: Die verheiratet war oder war die Single?
00:06:29: Nee,
00:06:29: die war Single und wenn überhaupt in einer Partnerschaft.
00:06:34: Also aber nicht verheiratet, keine Kinder.
00:06:38: Das nicht.
00:06:39: Und wie hat deine Mutter darauf reagiert?
00:06:42: Das weiß ich gar nicht so genau.
00:06:45: Dein Hund stärkt mir gerade auf den Schoß.
00:06:47: Was super süß ist, mein Haar.
00:06:49: Aber dann bist du viel zu nah am Mikrofon, glaube ich.
00:06:51: Ich
00:06:51: denke, dass ich überbar
00:06:52: war.
00:06:52: Ja, das ist ja auch niedlich.
00:06:54: Aber ich glaube, wir müssen, guck mal, Frauchen schimpft sonst.
00:07:00: Machen wir nachher, mein Herz.
00:07:01: Das ist für mich sehr geschmeichelt.
00:07:05: Ach so, ich so genau weiß nicht, wie meine Mutter reagiert hat.
00:07:08: Ich glaube, es war ... für sie, weil da diese böse Stiefmutter vielleicht nicht kam, die man so kannte.
00:07:18: Also
00:07:19: euch für euch quasi zu euren Gunsten die ganze Geschichte?
00:07:22: Ja, ich glaube schon.
00:07:24: Auch für uns Kinder war das okay, weil unsere Lieblingstante quasi die Mutterrolle übernommen hat.
00:07:31: Und ich glaube für Kinder in dem Alter von sieben oder acht ist diese Prisons dahinter gar nicht
00:07:37: so bewusst.
00:07:38: Also, ich bin sicher, dass es innerhalb der Familie für spektakuläre Diskussionen gesorgt hat.
00:07:46: Ja, okay.
00:07:48: Die
00:07:48: haben sich aber wirklich verliebt, oder war das eher auch so eine Sache, gut, wir wissen jetzt auch nicht wohin mit uns, dann machen wir
00:07:54: das... Nee, ich glaube schon wirklich verliebt, glaube ich.
00:07:59: Ich denke, dass sie viel uns, also unsere Tante quasi, die die Betreuung ein bisschen mit übernommen hat, dadurch viel Kontakt bestand und... sich das, wo so entwickelt hat.
00:08:08: Wie lang sind
00:08:08: die zusammengeblieben?
00:08:09: Wir sind noch immer
00:08:09: zusammen.
00:08:09: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:11: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:12: Wir
00:08:12: sind noch immer zusammen.
00:08:12: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:13: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:14: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:15: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:16: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:16: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:17: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:18: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:19: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:20: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:21: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:22: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:23: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:23: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:24: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:24: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:25: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:26: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:27: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:27: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:28: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:29: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:30: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:31: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:31: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:32: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:33: Wir sind noch
00:08:33: immer zusammen.
00:08:34: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:34: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:35: Wir sind noch immer zusammen.
00:08:36: Wir sind noch Schön.
00:08:37: Genau, das ist, glaub ich, schon außergewöhnlich oder jeder, der das hört, denkt immer, ok.
00:08:41: Aber für uns war es normal und okay.
00:08:47: Klingt so ein bisschen nach Englisch im Königshaus.
00:08:51: So?
00:08:51: Ja.
00:08:52: Henry, der Achte.
00:08:53: Mein Gott.
00:08:55: Nämlich die Schwester, hatte nicht auch eine Schwester von irgendwem geheiratet.
00:08:59: Aber dein Vater hat sie immer nicht geköpft.
00:09:01: Nee, genau.
00:09:02: Die sind auch immer noch verheiratet.
00:09:05: War die süß zu euch?
00:09:07: Ja.
00:09:08: Ja.
00:09:08: Und ich glaube, dann gab es die normalen Reibereien, die es so gibt
00:09:13: mit
00:09:14: irgendwann popatierenden Kindern und so weiter.
00:09:18: Ich glaube, dass das normal alles abgelaufen ist, genau.
00:09:24: Ich glaube, dass er da, das ist unser Kleinschwestern, ein Altersunterschied von neun Jahren.
00:09:29: Das ist halt ganz anständig irgendwie.
00:09:32: Ich glaube eher, dass das so ein bisschen für Konfliktpotenzial gesorgt hat.
00:09:39: Naja, dass man, also mir immer das Gefühl hat, dass das kleinere Kind bevorzugt wird und so weiter.
00:09:47: Na ja, zumal sie halt beide Elternteile präsent hatte und ihr nicht.
00:09:51: Das ist natürlich emotional nochmal ein Unterschied.
00:09:55: haben wir, glaube ich, auch das ein oder andere Mal so falten lassen, denke ich.
00:10:01: Ja, genau.
00:10:02: Und mein Sohn, also ich habe zwei Kinder, ein Sohn, der ist grad zehn geworden und der hat auch noch eine kleine Schwester bekommen, wie gerade drei ist und auch mit einem Altersunterschied dann von sieben Jahren.
00:10:16: und es wiederholt sich so ein bisschen.
00:10:18: Wie so oft,
00:10:19: ja.
00:10:19: Ja, genau, auch so ein bisschen, glaube ich.
00:10:23: das Gefühl von ihm, was er oft benennt.
00:10:27: Der Unterschied ist nur, glaube ich, dass ich nicht den Bruder seines Vaters dann genommen habe.
00:10:35: Ja, genau.
00:10:36: Das heißt, du bist von dem Vater, deines älteren Sohnes, getrennt und hast jetzt einen neuen Partner.
00:10:42: Genau.
00:10:44: Wir sind mit dem Vater von meinem großen Sohn, wenn ich Wir waren dann auch wirklich zwölf Jahre zusammen.
00:10:49: Wir waren dann auch wirklich zwölf Jahre zusammen.
00:10:53: Wir waren dann auch wirklich zwölf Jahre zusammen.
00:10:56: Wir waren dann auch wirklich zwölf Jahre zusammen.
00:10:58: Wir waren dann auch wirklich zwölf Jahre zusammen.
00:10:59: Wir waren dann auch wirklich zwölf Jahre zusammen.
00:11:01: Wir waren dann auch wirklich zwölf Jahre zusammen.
00:11:03: Wir waren dann auch wirklich zwölf Jahre zusammen.
00:11:09: Wir waren dann auch wirklich zwölf Jahre zusammen.
00:11:12: Man war zu dem Zeitpunkt, hat es mir komplett den Boden unter den Füßen weggezogen.
00:11:18: Allein da zu stehen, mit einem zweieinhalbierigen.
00:11:21: Und ja, die ganzen Verantwortung, die das so mit sich bringt.
00:11:28: Ja.
00:11:31: Was meinst du mit, war nicht so überraschend?
00:11:32: Also, ihr habt eigentlich nicht gut zusammen
00:11:34: harmoniert, oder?
00:11:35: Also, ich glaube, dass ich auch schon lange unglücklich war, aber nie Mut gehabt hätte, tatsächlich mich zu trennen.
00:11:44: weil für mich irgendwie so meine Lebensplanung fertig war.
00:11:48: Und wir gedacht haben, dass wir immer mal heiraten und vielleicht nochmal Nummer zwei hinterher kommt.
00:11:54: Also so war eher so meine Vorstellung.
00:11:56: Ich glaube, dass ich nicht die Mut gehabt hätte, mich zu trennen.
00:12:03: Wie ist euer Kontakt heute?
00:12:04: Es
00:12:04: gibt keinen Kontakt.
00:12:07: Weil?
00:12:09: Er hat sich ein Jahr nach der Trennung noch ... regelmäßig und unregelmäßig um seinen Sohn gekümmert, aber eher immer, ja, dass ich sehr hinterher sein musste und sehr dafür kämpfen musste für jede Stunde, die er länger Zeit mit seinem Sohn verbringen soll.
00:12:25: Und dann war ich tatsächlich Anfang ... ... einundzwanzig, ja, zum Mutter-Kind-Chur ... ... mit meinem Sohn und danach hat er mir mitgeteilt, dass er ihn nicht mehr abholen wird.
00:12:43: Ende.
00:12:44: der Geschichte quasi.
00:12:46: Wie geht dein Sohn damit um?
00:12:50: Ja, also ich glaube, dass das ein ziemliches Traumata hinterlassen hat, dass er ja ziemliche Verlust, Ängste hat oder entwickelt hat.
00:12:59: Er hat inzwischen einen tollen Stiefpapern, aber das ersetzt natürlich das Leibliche nicht.
00:13:07: Zumal er auch wirklich auch noch viele Erinnerungen hat.
00:13:10: Er war für die Trennung zu alt, als dass man So ein Vater hätte irgendwie hinüberfallen lassen können.
00:13:18: Ja, das ist schon hart.
00:13:22: Für mich ist die Trennung, also lange verarbeitet so.
00:13:26: Ich bin immer noch am Ende wahnsinnig verletzt als Mutter, weil ich es bis heute nicht verstehen kann, wie mein seinem Kind so dermaßen im Stich lassen kann.
00:13:37: Das ist mir
00:13:38: unbegreiflich.
00:13:39: Ich verstehe es auch immer nicht, aber ...
00:13:42: Nee.
00:13:43: Das ist auch so erzahlt und so.
00:13:48: Und das ist auch alles übers Jugendamt geregelt, weil ich irgendwann keine Lust hatte, das alles privat regeln zu müssen.
00:13:55: Und so stehen die quasi ein, wenn er mal nicht zahlt oder wenn es irgendwelche Erhöhungen gibt und so weiter.
00:14:02: Und genau, das läuft, aber es besteht kein Kontakt.
00:14:06: Und ja, es ist schwer für so einen.
00:14:12: Gerade für so ein Kleinkind, ich muss ihm das ja irgendwann kindgerecht verkaufen.
00:14:17: Was hast du gesagt?
00:14:19: Dass Papa sich aktuell mehr um seine neue Frau kümmern möchte.
00:14:28: Viel arbeiten muss, aktuell nicht so viel Zeit hat.
00:14:33: Und so ein Schlüsselmoment war von mich, das werde ich auch, glaub ich, nie vergessen.
00:14:39: Wie er damals vor mir stand und mir gesagt hat,
00:14:42: guck mal,
00:14:44: dann wünsche ich mir als Geburtstag einen neuen Papa.
00:14:47: Das war ... Ja, das sitzt irgendwie bis heute.
00:14:52: Es gab viele Fragen immer noch mal irgendwie.
00:14:58: Aber zwischenzeitlich hatte ich mal überlegt, doch noch mal den Kontakt zu suchen.
00:15:05: Weil ... Auch bei so einer Trennung, wo man so ein Trennungsverfahren ist, liegt ja nicht nur an einer Seite.
00:15:09: Und auch ich hab garantiert Fehler gemacht aus Verletztheit, als diejenige, die zurückgeblieben ist, die Verantwortung tragen muss und so weiter.
00:15:19: Ich hab bestimmt auch nicht immer das Richtige gesagt, mich immer richtig verhalten.
00:15:24: Aber als es dann zu dieser Corona-Zeit dazu kam, dass, ich glaube, es war zwei oder dreimal, dass so Kinderbonus ausgezahlt worden sind.
00:15:35: vom Staat irgendwie.
00:15:37: Und rein rechtlich stand es ihm zu, das zur Hälfte vom Unterhalt abzuziehen.
00:15:41: Und das hat er knallhart gemacht und hat sich quasi an dem Geld seines Kindes bereichert.
00:15:50: Hätte er sich zu dem Zeitpunkt noch gekümmert, hätte ich gesagt, toll macht ein Ausflug gegen großes Eisessen, völlig egal.
00:15:57: Da hätte ich da wahrscheinlich gar nicht, wäre ich da gar nicht so drüber gestolpert, aber sich so dermaßen Ja, an dem Geld seines Kindes zu bereichern.
00:16:07: Ja, ekelhaft.
00:16:09: Und in dem Zuge habe ich tatsächlich auch das alleinige Saugerecht beantragt für meinen Sohn und hab das sofort bekommen, weil er freiwillig zurückgetreten ist.
00:16:18: Und auch das ist ja irgendwie ein Statement für sich.
00:16:21: Ja, schiebiger Mensch.
00:16:23: Oder sagen wir so, ein Mensch, der dringend therapeutische Unterstützung bräuchte.
00:16:27: Ja, ich bin mir leider auch sicher, dass ... Der große Anteil, an dem auch seine neue Partnerin hat, jetzt Frau, wenn ich richtig informiert bin, die das sich anders vorgestellt hat, glaube ich.
00:16:47: Ja.
00:16:48: Und er hat aber auch leider nicht den Hintern in der Hose, wir gegenüberzustehen und zu sagen, das ist mein Kind, ich kümmere mich.
00:16:57: Mein Mitleid mit E-Mail ziehen Grenzen.
00:17:00: Weil es sind alles Erwachsener, ne?
00:17:02: Und es will man nicht in den Sinn, wie jemand sich, egal ob Mann oder Frau, gegen das eigene Kind entscheiden kann.
00:17:10: Verstehe ich ja nicht.
00:17:11: Nee, ich auch nicht.
00:17:13: Es ist ein schwieriges Kind von Anfang an gewesen.
00:17:17: Er hat erst in acht Monaten wahnsinnig viel geschrien.
00:17:21: Es war immer schon schwierig, aber schwieriger im Vergleich, wenn man das so ... Ja.
00:17:29: sich umgeguckt hat.
00:17:30: Inwiefern schwieriger?
00:17:32: Sehr impulsiv, immer sehr meinungsstark, sehr früh, sehr redegewandt.
00:17:40: Heute weiß ich, dass es dann eine Hochsensibilität gibt und wir auch seit dreieinhalb Jahren die ADHS Diagnose haben, die ganz vieles plötzlich erklärt hat.
00:17:54: Ja.
00:17:55: Also auch diese Feinfühligkeit, die manchmal da war und diese Gefühlswelt.
00:18:03: Es ist immer sehr doll, also sehr doll in der Freude, aber auch sehr doll in der Trauer.
00:18:09: Ja, die Mauern dazwischen sind einfach ein bisschen durchlässiger, zwischen den Zimmern.
00:18:17: Es gibt eine neuere, sehr schön bildlich dargestellte Untersuchung zwischen dem ADAS.
00:18:24: Hörn, Adi, heißt Hörn.
00:18:26: Und ... einem ... also einem ...
00:18:33: normalen.
00:18:34: Ja, genau.
00:18:35: Ja.
00:18:36: Und das ist schon spektakulär.
00:18:39: Ich hab auch eine Diagnose.
00:18:40: Mein Schwester hat jetzt auch eine.
00:18:42: Und mein Vater hat's garantiert auch.
00:18:44: Ich würde
00:18:45: sie sicherlich auch bekommen.
00:18:46: Ja.
00:18:47: Ja,
00:18:47: eingeben.
00:18:48: So.
00:18:49: Aber ... dafür haben wir ganz, ganz viele andere Vorteile.
00:18:55: Oder Vorzüge, auch wenn wir anstrengen, da sind vielleicht für die Umwelt.
00:18:59: Ja, er wird auf seinen Weg gehen.
00:19:01: Davon bin ich überzeugt.
00:19:03: Aktuell hat das auch so ein bisschen schwer.
00:19:05: Da steht auch so ein bisschen Depression im Raum und so weiter.
00:19:09: Aber ihm ist auch ... also ... therapeutische Unterstützung.
00:19:13: Wir sind eine ganz tollen KJP angebunden und so weiter.
00:19:18: Man muss nur durch die Pubertät und dann ... Also zumindest bei meinem Kind war es so.
00:19:24: Und bei dem anderen sind wir jetzt noch in der Pubertät.
00:19:29: Ja, und er ist gerade zehn geworden und ist vor allem auch körperlich mit drin, ne?
00:19:35: Kampfsport, ganz wichtig.
00:19:37: Dann haben wir ausprobiert von der Doof.
00:19:41: Gleich ist es der falsche Kampfsport
00:19:42: gewesen.
00:19:43: Aktuell sind wir bei Basketball gelandet.
00:19:47: Er ist begeisterter Fahrtfinder.
00:19:49: Okay, Hauptsache, da gibt's keine Übergriffe.
00:19:53: Fahrtfinder, das ist, finde ich, mega gruselig.
00:19:57: Weil da so viel Mist passiert.
00:19:58: Ja, ich
00:19:59: war skeptisch.
00:19:59: Es ist eine sehr lockere Gruppe.
00:20:03: Ja, also sprich mit ihm darüber, dass niemand ihn anfassen darf.
00:20:07: Das ist oberste Priorität bei meinen, oder was ich meinen Kindern versuche zu vermitteln?
00:20:11: Ja, weil ...
00:20:12: Ja, das ist echt ... Darum war ich immer so ein bisschen ... Heikel bei Vereinsgeschichten.
00:20:19: Aber solange die das auf dem Schirm haben, können sie auch nicht Opfer werden oder zumindest schwerer.
00:20:26: Nee, es ist tatsächlich thematisiert, das Ganze viel.
00:20:31: Es ist eines der wichtigsten Dinge, was ich versuche, meinen Kindern zu vermitteln, ihr Körper und niemand darf sie anfassen.
00:20:39: Und ein Nein ist ein Nein.
00:20:41: Ja.
00:20:42: Kleiner Tipp für alle neueren Eltern, wie man das super einfach einfließen lassen kann.
00:20:47: Man fragt das Kind selber immer, ich ... ist es okay, wenn ich dich jetzt ... dir in den Pullover helfe, was weiß ich?
00:20:54: Das wirkt ein bisschen bescheuert am Anfang.
00:20:57: Aber die haben das dann einfach drauf und das sitzt für immer.
00:21:00: Ja.
00:21:01: Und das kann echt Leben retten.
00:21:05: Aber
00:21:05: ... Ich kann deine Enttäuschung über den Kindesvater so gut nachempfinden, weil bei mir es ist ja quasi eins zu eins so eine Situation.
00:21:17: Und ich kann die Enttäuschung bis Kindes halt auch schwer auffangen, weil ich die Mutter bin, ne?
00:21:29: Das ist einfach ...
00:21:32: Ja, ich bin mir auch sicher, er wird da irgendwann mal den Kontakt suchen wollen.
00:21:37: Ich würde ihm da nicht im Weg stehen, würde da aber vielleicht auch vorher noch mal ehrlichere Gespräche oder offene Gespräche mit ihm führen, dass er sich sein eigenes Bild auch machen darf.
00:21:50: Immer etwas gemäß, das geht auch.
00:21:51: Genau.
00:21:54: Wie hast du dann deinen neuen Partner kennengelernt?
00:21:57: Das darf man noch
00:21:59: gar nicht so genau.
00:22:00: erzählen.
00:22:01: Ich hatte tatsächlich einen Wochenende kindfrei und keiner hatte so richtig Zeit, was mit mir zu unternehmen irgendwie.
00:22:08: und dann sagte ein Freund, ja wir sind irgendwie im Fußballspiel und danach sind wir auf dem Weihnachtsmarkt, kommt doch darum.
00:22:16: Mir war aber gar nicht bewusst, dass die auf dem Weihnachtsmarkt in einer Geburtstagsgesellschaft waren.
00:22:21: So stolpete ich in einen Geburtstag zu einem Menschen, den ich überhaupt nicht kannte und da war er dann.
00:22:28: War er das Geburtstagskind?
00:22:29: Nee, nee, nee.
00:22:30: Er ist Gast.
00:22:32: Er ist mal aufgefallen auf unserer Körpergröße.
00:22:34: Wie groß ist er?
00:22:35: Eins von mal neunzig.
00:22:37: Ich bin ein sechsensechzig.
00:22:39: Dachte man, es ist völlig normal.
00:22:40: Aber wenn man sich dann so in der Männerwelt umguckt, stellt ich erst fest, dass ich doch relativ groß bin.
00:22:48: Und dadurch ist er mir sofort ins Auge gestochen.
00:22:52: Und im Laufe des Abends ... Ja, kam er zu uns im Gespräch und sind dann auch noch tatsächlich gemeinsam nach Hause.
00:23:00: Er war mit anderen ... Zum
00:23:01: Schmusen, oder was?
00:23:03: Nee, weil wir feststellten an dem Abend, dass wir quasi ... ja, zu hundertfünfzig Meter Luftlinie auseinander wohnen.
00:23:10: Und er war mit vier ... zu viert, waren Sie?
00:23:14: Genau.
00:23:15: Mit vier weiteren Männern da irgendwie eingeladen.
00:23:19: Und die haben mich mit nach Hause genommen.
00:23:20: Also bin ich tatsächlich zu vier Wildmänner ins Auto gestiegen.
00:23:24: meiner Tochter würde ich die Ohren langziehen.
00:23:28: Ja, aber es ging gut.
00:23:31: Wir hatten dann noch Nummern ausgetauscht.
00:23:32: Und nachdem ich ihm dann vorsichtig versucht hatte, zu vermitteln, dass es mich nicht ... Also, dass es zu mir ein Kind gibt.
00:23:40: Weil ich mir sicher, dass er sich nicht meldet, aber er hat sich direkt am nächsten Tag gemeldet.
00:23:45: Genau.
00:23:46: Und eigentlich haben wir gedacht, es ist ein bisschen was Entspanntes und so weiter.
00:23:50: Aber es war beiden relativ schnell klar, dass das irgendwie ... was Ernsteres zu sein scheint, weil es irgendwie echt gefunkt hat.
00:23:58: Er hat dann relativ schnell nach vierzehn Tagen tatsächlich meinen Sohn kennengelernt, aber es war irgendwie ein Bauchgefühl, dass ich gedacht hab, das kann irgendwie passen.
00:24:12: Ja, und seitdem ist er da.
00:24:15: Und ist quasi nie wieder gegangen.
00:24:16: Wie lange ist das her?
00:24:17: Äh, Ende
00:24:17: zwei Tausend neunzehn.
00:24:20: Das sind jetzt das nächste Monat, sechs Jahre.
00:24:22: Und ihr habt ein Kind zusammen?
00:24:24: Ja, genau.
00:24:24: Wir haben dann in den Jahr- und Jahrzehnten noch eine Tochter bekommen.
00:24:29: Genau, und die das vervollständigt hat.
00:24:33: Und ... ja, mit allen Höhen und Tiefen irgendwie, also beziehungstechnisch.
00:24:43: Ich glaube, oder man stellt sich immer so vor, das Kind ist die Kirsche auf der Torte einer Beziehung.
00:24:51: Aber ich glaube, es ist einfach die ... größte Beziehungsprobe, die man so mit sich oder miteinander erleben kann.
00:25:01: Gestresste Mütter, wenig Schlaf, alles neu.
00:25:05: Ein Mensch, der einem seine Bedürfnisse nicht vermitteln kann, außer zu schreien.
00:25:11: Das hat uns ganz schön auf die Probe gestellt.
00:25:15: Es wurde wirklich schwierig, wenig Paarzeit und so weiter.
00:25:20: So, das ist tatsächlich ... Im letzten Sommer von seiner Seite zu einem Betrug kam.
00:25:31: Wie hast du es rausgefunden?
00:25:34: Es war ein Bauchgefühl und dann habe ich in sein Handy geschaut.
00:25:38: Und was hast du gefunden?
00:25:40: Schwarz auf Weiß von ihr geschrieben.
00:25:43: Nein, man hast du sie betrogen.
00:25:46: Was meinte sie damit?
00:25:49: Er war zu einer Feier außerhalb von Deutschland.
00:25:57: Und hat sie da kennengelernt, beziehungsweise sie war, ich glaube, die Schwester von einer, die damit war.
00:26:08: Die treffen sich, die wohnen relativ verteilt irgendwie in Norddeinschland und treffen sich dann immer in einer relativ großen Gruppe in Holland.
00:26:14: Dazu sagen, ich nenn sie liebevoll ufter Partys, aber Hardstyle-Partys.
00:26:19: Die Musik hat da irgendwie ganz groß gefeiert.
00:26:23: Und sie war quasi mit.
00:26:25: Und ja, da kam es an diesem Abend in dieser Nacht nur zu dem Kurs.
00:26:31: Aber es hat gereicht.
00:26:32: Ich glaube, es hat sich wahrscheinlich genauso beschissen angefühlt, als wäre es noch weiter körperlich gegangen.
00:26:43: Und er kam nach Hause.
00:26:46: Und ich habe sofort gemerkt, dass irgendwas nicht stimmt.
00:26:48: Ich konnte es aber nichts festmachen.
00:26:51: Ich konnte es überhaupt nicht.
00:26:52: Ich konnte mich überhaupt nicht benennen.
00:26:54: Er hätte mich jemand gefragt, was hast du für ein komisches Gefühl?
00:26:57: Ich hätte das gar nicht sagen können.
00:27:01: Und dann hat sich ein paar Tage später die Gelegenheit ergeben, dass das Handy da lag und ich habe reingeguckt.
00:27:07: Ich habe es gelesen und da öffnete sich dieses ganz bekannte tiefe Loch um mein Feld und Feld und Feld und Feld.
00:27:20: Denn zum Ausdruck gebracht, dort schriftlich, dass er sie noch mal wiedersehen will, oder?
00:27:26: Nee, das nicht.
00:27:27: Sie hat aber verlauten lassen, dass sie in zwei Wochen, glaube ich, in unserer Nähe ist.
00:27:38: Wahrscheinlich mit dem Gedanken.
00:27:41: Man kann sich wiedersehen.
00:27:43: Ich weiß es nicht.
00:27:45: Ich glaube, beide haben er oder er hat dann auch nicht so richtig einen Absprung geschafft, weil da sicherlich auch ... Komplimente gefallen sind und er sich in dem Moment sicherlich auch sehr gesehen gefühlt hat.
00:27:58: Im Nachhinein und reflektiert, betrachtet, ist das eine logische Konsequenz dessen, was anderthalb Jahre davor in unserer Beziehung passiert ist.
00:28:13: Das ist das Schlimme, dass ich es nachvollziehen kann.
00:28:16: Was da passiert
00:28:17: ist,
00:28:18: das macht die Verletzung.
00:28:20: Nicht so viel kleiner, glaub ich.
00:28:23: Ja, gleichzeitig macht sie Aufarbeitung aber leichter.
00:28:27: Möglicherweise.
00:28:29: Hast du ihn damit konfrontiert?
00:28:31: Direkt.
00:28:33: Auf sachliche Art und Weise oder eher den gefühlenfreien Lauf
00:28:37: lassen?
00:28:37: Ich glaube eine Mischung.
00:28:39: Im ersten Moment hab ich also gefragt, wann er dann vorhatte, mir mal was zu erzählen.
00:28:46: Er wusste natürlich sofort, wovon ich spreche.
00:28:50: Und hat mir dann ... Also, ich hab es an einem Abend rausgefunden.
00:28:53: Ich hatte ihn direkt konfrontiert und da haben wir quasi ganze Nacht gesprochen, so ungefähr.
00:28:58: Und er hat mir immer so scheibchenweise die Wahrheit von Latz geknallt.
00:29:03: Je mehr ich auf eigene Faust rausgefunden hatte, desto mehr fühlte er sich gezwungen, mir die Dinge zu sagen.
00:29:12: Ich hatte parallel eine meiner engsten Freundin eingeweiht, die mit ihrer Familie auf Mallorca saß und Familienholab verbracht hat.
00:29:21: die sich dann mit mir die Nacht um die Ohren geschlagen hat und wie Frauen so sind, parallel recherchiert hat.
00:29:29: Und die haben mir die Infos zukommen lassen hat.
00:29:34: Ja, das hat gesessen.
00:29:37: Ich war mir sicher, das war's.
00:29:39: War's die einzige Frau?
00:29:43: Ja.
00:29:44: Wieso hast du gedacht, okay, das war's?
00:29:49: Weil ich mit ziemlich sicher bin, dass der Vater von meinem großen Sohn, mit seiner heutigen Frau, auch schon während unserer Beziehung am Andeln war und ich mir geschworen habe, das nicht mit
00:30:01: mir machen zu lassen.
00:30:03: Das war für mich
00:30:04: klar.
00:30:05: Wie hat er denn reagiert auf die Entdeckung?
00:30:11: Mit bitterlicher Reue, mit sehr viel Tränen, mit viel Wahrheit tatsächlich.
00:30:21: war halt im ersten Moment wehtat, aber auch bitter nötig war.
00:30:29: Und mit viel Reue, es gab dann so eine Situation, dass wir an dem Nachmittag irgendwie schweigen nebenan am Garten saßen, die Kinder gespielt haben.
00:30:42: Den zugeschaut haben und ich ihn anguckt hab und gefragt hab, ob es das eigentlich wert war, das hier aufs Spiel zu setzen.
00:30:49: Diese eine Moment.
00:30:51: Dann sagte er ihn natürlich nicht.
00:30:53: Es war einfach dumm.
00:30:56: Ja, es hat um ein paar Stunden, ich weiß nicht, ich glaube zu forty- acht Stunden gedauert, bis ich gesagt habe, okay, aber es muss sich was ändern.
00:31:03: Die Kommunikation muss sich zwischen uns verbessern und wir müssen, wir müssen miteinander reden.
00:31:10: Konntest du deinen Anteil daran auch sehen?
00:31:13: Ja.
00:31:14: Tatsächlich, ja.
00:31:15: Hast du ihm das auch gesagt?
00:31:16: Ja.
00:31:18: Also es war, also ich habe ihn... gefragt, als wir so nebeneinander saßen, auch, was hat sie dir gegeben oder was hat sie mit dir in dem Moment gemacht, was ich vielleicht nicht mache?
00:31:34: Und er hat mich angucken, hat mir gesagt, ich glaube, es war näher.
00:31:39: Ja, das hat richtig gesessen.
00:31:42: Das werde ich auch, also ich weiß gar nicht, was mehr weh getan hat, der Moment, das rauszufinden oder die fehlende Nähe.
00:31:51: Ähm, aber ich hab sofort verstanden.
00:31:54: Ich konnte das nachvollziehen, dass das so gekommen ist.
00:31:59: Wenn ich irgendwie im Baby bloß und versucht hab, irgendwie die Kinder am Leben zu erhalten.
00:32:06: Na ja, ich kann mir vorstellen, dass da natürlich auch noch andere Kräfte am Werk waren, weil du ja gleichzeitig noch ein Kind hast, dessen Vater weg ist, dem du unbedingt das Gefühl geben wolltest.
00:32:17: Er ist trotzdem gleich geliebt und wird hier nichts weggenommen und so weiter.
00:32:22: Das ist ja sehr, sehr vielschichtig.
00:32:26: Ja, man ist sicher.
00:32:28: Zumal unsere Tochter auch extremes Mama-Kind ist bis heute.
00:32:34: Und die mich wirklich auch, also gefordert und fordert noch bis heute.
00:32:42: Und meine Kapazitäten gar nicht so da waren, auch wirklich noch irgendwie ... Partnerin zu sein und Nähe zu haben.
00:32:48: Und ich war viel überangefasst, dass ich abends auch, wenn Kinder an meinem Bett waren, auch gedacht haben, ich brauche irgendwie die ...
00:32:58: Kann jede Mutter nachfangen.
00:32:59: Mein Traum, ich kann das nicht ertragen, weitere Hände an mir zu haben.
00:33:04: Das hat viel Distanz zwischen uns gebracht.
00:33:09: Wahnsinnig viel.
00:33:11: Auf der anderen Seite kann ich ... oder fast anderthalb Jahre später sagen, dass das, glaube ich, ein nötiger Ruck war, den wir gebraucht haben, dass das wahnsinnig unsere Kommunikation verbessert hat, dass wir beide in der Lage sind, Bedürfnisse besser zu kommunizieren, dass wir besser miteinander reden können und auch, auch wenn es immer noch schwer ist, es immer noch schaffen oder besser schaffen, Paarzeiten einzuräumen.
00:33:45: Ja.
00:33:45: Und gelingt es dir, ihm auch so ein, so ein, seine eigene Storyline mit seiner Tochter zu entwickeln, entwickeln zu lassen?
00:33:55: Ja.
00:33:56: Also, jetzt langsam?
00:33:58: Ja, also, ich meine, gerade, wenn sie immer sagt, Mama, Mama, Mama, du kannst ja auch zu ihr sagen, nee, jetzt nicht.
00:34:06: Tatsächlich, seit einem halben Jahr kriege ich das ganz gut hin, mich auch abzugrenzen.
00:34:11: Dieser Tag hier oder bei dir zu sein, das hat viel Überwindung gekostet.
00:34:17: auf der einen Seite, weil ich, ja, quasi seit heute Morgen ganz früh, als alle noch geschlafen haben, das Haus verlassen habe und Papa alles übernehmen musste, von Morgengestaltung bis in die Kita bringen.
00:34:30: Das schafft er.
00:34:31: Ja.
00:34:33: Und das schafft die Kinder auch.
00:34:35: Ja.
00:34:36: Und so langsam krieg ich das hin.
00:34:39: weil ich in den letzten drei, dreieinhalb Jahren massiv zurückgesteckt habe.
00:34:43: Ich war quasi nicht mehr da, dass ich mich so ganz langsam wieder daraus manövriere und wieder ein bisschen mehr ich bin und ein bisschen mehr auf meine Bedürfnisse achte und schaue, dass auch ich noch irgendwo stattfinde.
00:35:00: Ja.
00:35:01: Was musst du denn alles bringen, leisten, um eine gute Partnerin zu sein, aus deiner Sicht?
00:35:09: Und eine gute Mutter vielleicht auch.
00:35:11: Aber erst die Partnerin.
00:35:15: Ja, also sicherlich auch Präsenz zu haben, da zu sein, Ur zu haben, aber auch Nähe zulassen zu können.
00:35:22: Aber also ich rede jetzt von deinem Bild, was du so von dir hast, als ideale Partnerin.
00:35:30: Oder von mir nicht weit entfernt.
00:35:31: Ja, aber was ist dein wahrscheinlich sehr verschobenes Idealbild von dir als Partnerin?
00:35:39: solltest du schaffen, was du garantiert nicht schaffst, weil es unmöglich ist.
00:35:45: So wie ich das immer in Beziehung, egal zu wem, denke, dass ich alles managen muss, dass ich alles abnehmen muss, dass ich es allen so leicht wie möglich machen muss, dass ich für alle quasi das Vorkaue und sie noch nicht
00:35:59: um Hilfe fragen
00:36:00: darf.
00:36:02: Ja.
00:36:04: Das ist alles allein.
00:36:07: zu wuppen, obwohl er immer wieder auch sagt, ich soll sagen, wie er mich unterstützen kann, wie ich Hilfe brauche.
00:36:16: Ich glaube schon auch, dass ich sehr, sehr gut darin bin, alles an mich zu reißen, alles selbst zu machen, nicht alles um alles zu kümmern, alles zu organisieren und auch oft wenig Möglichkeit hat, da selbst mit einzusteigen, weil ich ihn auch sicherlich häufig gar nicht so lasse.
00:36:38: Ja, und in der Konsequenz verliert er dann natürlich auch so ein Gefühl für sich als erwachsener verantwortungsvoller Mann.
00:36:44: Und dann kommt irgendeine Drohle auf einem Hardcore-Festival und sagt, so einen männlichen Kerl wie dich hab ich noch nie gesehen.
00:36:53: Und er denkt sich, oh, es läuft mir runter wie Öl.
00:36:58: Leichtes Opfer.
00:36:59: Ein bisschen schäbig von ihr.
00:37:02: Zu easy.
00:37:03: Aber, ja, er hat deine Schwester selber Thema in ihrer Beziehung.
00:37:09: Meine Zwillinggeschwester, ich sag's still, wir haben gar nicht so in Kontakt, weil sie ein Lebensziel hat, den ich schwierig finde.
00:37:17: Ich glaube, dass sie noch viel, viel, viel andere Themen hat und sehr Beziehungshopping betreibt.
00:37:24: Immer dann, wenn ein Mann ihr nicht mehr das gibt, was sie braucht, auch materiell, dann ist der nächste da.
00:37:34: An wen erinnert dich das, wenn du sie betrachtest?
00:37:46: Also ... wahrscheinlich spielst du auf meine Mutter
00:37:50: an?
00:37:50: Nee, also, ich finde das ganz interessant.
00:37:54: Weil ja, Zwillingsforschung auch ein Gebiet ist, was sehr weit fortgeschritten ist.
00:37:59: Und dieser totale Wunsch, oder ja, Unterbewusst vielleicht auch teilweise, nach Distanzierung zwischen euch, das finde ich ganz interessant.
00:38:10: Weil viele Zwillingsgeborene natürlich nicht alle das durchaus als Benefit empfinden, ne?
00:38:16: dass man jemanden hat, der so einen ähnlichen Lebensumfeld hat, in der Kindheit zumindest einen ähnlichen Lebensrhythmus und ja häufig auch ganz ähnliche Charaktereigenschaften.
00:38:28: Und du hast von Anfang an betont, wie wichtig es für euch ist, nicht so damit identifiziert zu werden, ne?
00:38:37: Also, da gibt es schon eine ganz krasse Trennung, ähm, interessiert mich, woher die kommt.
00:38:45: Also, und ich, darum ... Ich könnte mir vorstellen, dass ... Ja, ich frag mich, wer das möglicherweise initiiert hat bei euch.
00:38:59: Irgendwann, oder?
00:39:02: Ja, ich glaube schon, dass der Konkurrenzkampf zwischen uns immer hoch war, unten ausgesprochen.
00:39:09: Ich glaube aber auch, dass ...
00:39:12: Ja, weil die Ressourcen an Emotionalität vielleicht auch sehr gering waren, die euch zur Verfügung standen.
00:39:18: Glaube aber auch, dass unsere Eltern es nicht so clever gelöst haben, weil wir lange Zeit immer eins waren.
00:39:26: Ich fand immer die Zwillinge.
00:39:28: Und ich nehme mal das Beispiel, wenn einer sich eine rote Hose gewünscht hat, hat der andere auch die rote Hose bekommen.
00:39:34: Wenn einer eine Sportart gemacht hat, hat der andere das auch gemacht.
00:39:40: Das wurde auch so erwartet, glaub ich.
00:39:44: Aber dann hat deine Schwester eine völlig andere Art entwickelt, sich die Aufmerksamkeit zu holen, die nötig war, um überhaupt überleben zu können.
00:39:58: Ja, kompensiert die Dinge auch, denke ich, ganz anders.
00:40:02: Also,
00:40:03: alles, was du in Kontrolle ummünzt ... Ich bin Herrscherin des Schicksals, obwohl das natürlich auch überhaupt nicht stimmt, macht sie mit, niemand gibt mir genug.
00:40:17: Ich bin im Grunde Opfer der Umstände.
00:40:21: Warum ist das jetzt schon wieder so?
00:40:25: Es hat wieder nicht geklackt.
00:40:26: Das trifft es, glaube ich, auch ganz gut.
00:40:29: Sie ist auch selten schuld an irgendwas, sondern es sind immer die anderen oder die Umstände oder höhere Gewalt.
00:40:37: Dadurch hat man nicht so richtig viel Kontakt, also eher so auf einem Minimum reduziert.
00:40:46: Hat sie auch zwei Kinder?
00:40:49: Genau, auch zu Mädchen, auch von zwei unterschiedlichen Vätern, die wiederum aber großartige Väter sind, beide, sich ganz, ganz toll jeweils um die Kinder kümmern.
00:41:03: Und ich glaube sogar, dass die ... dass Peter präsenter in dem Leben der Kinder sind als sie selbst.
00:41:11: Aber dadurch, die Mädchen auch wahnsinnig gut aufgefangen werden und nicht so in der Luft hängen.
00:41:26: Wahrscheinlich gelingt ihr es ... Sie ist auf der anderen Seite des Pendels natürlich, aber wahrscheinlich gelingt ihr das, was dir tatsächlich fehlt.
00:41:35: nämlich sich radikal und völlig egozentrisch Zeit für sich zu nehmen.
00:41:40: Im Grunde wäre es ganz toll, wenn ihr euch beide in der Mitte treffen könntet und wieder eins werdet, buchstäblich.
00:41:46: Aber so hat sich die eine den einen Teil genommen und die andere den anderen.
00:41:53: Und ihr habt beide Mangel, an dem was die andere Schwester zu bieten hatte eigentlich.
00:41:59: Es ist tatsächlich auch ... Ich sag's häufiger im Moment der Überforderung, wenn alles irgendwie zu viel ist, dass ich auch sage, ich kann verstehen, dass man so ausbricht.
00:42:10: Ja, klar.
00:42:11: Du bist ja also völlig unter Kontrolle.
00:42:15: Ja.
00:42:16: Das mag man auch.
00:42:18: Du bist sehr fest so.
00:42:19: Ja.
00:42:22: Da muss Leichtigkeit her.
00:42:24: Und so auch das Vertrauen, dass das schon alles gut wird.
00:42:28: Ja.
00:42:28: Das stimmt.
00:42:29: Ich hab immer das Bedürfnis, alles zu kontrollieren, weil ich weiß, dann läuft's.
00:42:34: Ja, klar.
00:42:35: Und wenn's nicht läuft, hab ich's wenigstens selbst verbockt.
00:42:39: Ja.
00:42:39: Mhm.
00:42:43: Ja, das ist nicht so einfach.
00:42:47: durch die ... Oder dadurch, dass ich noch mal zweites Mal Mutter geworden bin, hat sich auch mein Freundeskreis radikal verkleinert.
00:42:55: Inwiefern oder wodurch?
00:42:58: Ja, ich glaube, dass ich ... Sehr Mama war beim zweiten Mal.
00:43:03: Mehr Mama war als beim ersten Mal, dass ich mehr gefühlt habe, mehr in dieser Mutterrolle aufgegangen bin.
00:43:11: Und dass da wenig Verständnis da war.
00:43:15: Und dass ich zum Beispiel meine langjährige beste Freundin, siebenundzwanzig Jahre um genau zu sein, sich das quasi so ein bisschen auseinandergelebt hat und der Kontakt immer weniger wurde.
00:43:31: Ja, bis heute einfach gar keinen Kontakt mehr ist.
00:43:34: Und, ähm ... Ja, daran hatte ich ganz schön lange zu knabbern, irgendwie, dass das so ist, wenn man irgendwie gemeinsam groß geworden ist, gemeinsam durch die Pubertät ist, die ersten Jungsgeschichten irgendwie, dass alles überlebt hat.
00:43:50: Ähm, und dann irgendwie nach, ja, knapp dreißig Jahren das so weg bricht, das hat mir ... ganz schön zugesetzt, irgendwie.
00:43:59: Und nachvollziehbarerweise.
00:44:01: Kennt sie deine Sehnsucht denn so ... in Wärme anzukommen?
00:44:07: Ich ... nicht so richtig, glaube ich.
00:44:11: Manchmal immer sehr unterschiedlich, aber es war nie ein Problem zwischen uns.
00:44:18: Sie ist halt auch immer diejenige, die sich nie Kinder vorstellen konnte.
00:44:23: Mit Kindern ist mir natürlich auch geboten, nicht mehr so frei, nicht mehr so flexibel, spontan.
00:44:28: Und ich glaube, dass sich das einfach ja echt komplett in unterschiedliche Richtungen entwickelt hat.
00:44:35: Ich habe immer noch versucht, lange daran festzuhalten irgendwie und merkte aber, dass es nur sehr einseitig ist und war dann auch gezwungen loszulassen.
00:44:44: Und inzwischen ist es okay für mich, aber es ist doch, wenn du mal nachdenkst, immer noch eine lange Zeit gewesen, die man sehr, sehr eng miteinander war.
00:44:55: Ja, aber manchmal ist man auch in so Freundschaftsbeziehungen, weil man in einer bestimmten Weise sich noch verhält, aber nicht unbedingt echt ist.
00:45:08: Das mag sein,
00:45:09: ja.
00:45:10: Ja, und die einzigen Leute, die auch Probleme damit haben, wenn man plötzlich sich verändert, sind die, die dann nicht mehr von einem profitieren können.
00:45:21: Also ... Wenn du jemanden hast, der immer so verbündete ist in dieser ... keine Kinder, immer Party, was weiß ich, beispielsweise, ist das natürlich ein riesiger Verrat für sie, wenn die Person sagt, pass auf, eigentlich will ich das so gar nicht.
00:45:37: Ja.
00:45:37: Ja, bleibst du denn?
00:45:39: Was soll das?
00:45:40: Was ist mit dir?
00:45:41: Enttäuschung hier und da.
00:45:43: Aber auch das ist ganz normal im Leben, dass es manchmal so Trennungen gibt, ne?
00:45:49: Ja.
00:45:49: Ja, also inzwischen habe ich damit auch wirklich ganz gut um.
00:45:52: Aber ich habe lange dann zu knackern gehabt und ich bin seit Anfang des Jahres, habe ich mir auch eine Therapeutin gesucht.
00:46:02: Und ich hatte irgendwie immer den Wund und das Bedürfnis, wieder in großen Freundschaftsgruppen anzukommen und so weiter, weil ich immer viele Menschen um mich hatte und wir immer viel ... mir auch so größeren Gruppen unterwegs waren.
00:46:16: Aber
00:46:17: das passt doch gar nicht zu dir.
00:46:18: Nee, das habe ich aber irgendwie nicht so gesehen.
00:46:21: Und irgendwann hat mein Therapeuten gefragt, haben sie eigentlich die Kapazitäten dafür?
00:46:28: Und ich musste sagen, nein.
00:46:30: Und ich bin da rausgegangen aus dieser Stunde.
00:46:33: Und dieses Thema war für mich, also ich glaube, das ist das, wovon die Male sagen, man hat es aufgelöst.
00:46:38: Es war wie weg.
00:46:41: Ja, und ich bin völlig fein damit und hab überhaupt nicht mehr das Bedürfnis, überall irgendwelche Freundschaften zu knüpfen und ganz eng mit ganz vielen zu sein, weil ich kann es gar nicht leisten.
00:46:54: Nee, genau.
00:46:55: Und dann ist das ein zusätzlicher Stressfaktor, den du natürlich gar nicht brauchen kannst.
00:47:00: Ja.
00:47:01: Es ist schon gut, jemanden zu haben außerhalb der Beziehung, dass du eine oder zwei ... Idealerweise vertraute Personen hast, mit denen du auch reden kannst über Dinge, die du vielleicht in der Partnerschaft nicht zwangsläufig besprechen hast.
00:47:15: Zum Beispiel negative Gefühle dem Partner gegenüber, die auch so ein bisschen schmuddelig manchmal sind, aber temporär.
00:47:24: Und ansonsten aber wirklich sich auch das Leben so bauen, dass es überhaupt händelbar ist.
00:47:31: Ja, das glaube ich, dass es gibt zwei Freunde, also eine ganz, ganz enge und eine.
00:47:38: Da hatte sich das immer so anderthalb zwei Jahre völlig auseinandergelebt, weil sie auch weggezogen ist zu ihrem damaligen Partner, die aber wieder nach einer Trennung zurückgekommen ist.
00:47:47: Und dass sich gerade in einem Jahr wieder echt eng aufbaut, aber auf eine entschlattene Art und Weise.
00:47:55: Ohne dieses ... Da muss ich mich auch noch melden, oder?
00:47:58: Ja, recht doch.
00:47:59: Ja, genau.
00:48:01: Es ist auch auf jeden Fall gegeben.
00:48:06: Und aber, also, dass so nun mit einer einfachen Frage diesen Druck aus einem Selbstrost zu nehmen, das war wirklich heilsam.
00:48:16: Manchmal sieht man den Wald von lauter Bäumen nicht, wie man so sagt.
00:48:20: Das ist einfach so.
00:48:21: Ja, das trifft das, glaube ich, ganz gut.
00:48:23: Ich hatte diese Fantasie auch mal, bis ich dann festgestellt habe, die Bindung dieser Frauen in diesen großen Gruppen, die sind gar nicht so intensiv.
00:48:32: Und teilweise doch auch, obwohl die reflektiert und klug sind, dann von Ränke spielen und so ein bisschen angetrieben.
00:48:41: Lieber sind mir wirklich wenige vertraute Personen, wo ich weiß, dass ... ne?
00:48:48: Da kann ich sein, wie ich will und wie ich bin und muss nicht eine Rolle spielen.
00:48:54: Weil ich glaube, dass ... also, das ist jetzt mein Eindruck in diesem Gespräch.
00:49:01: dass ihr schon durch diese Trennungsgeschichte deine Schwester und du einen Schlag weggekriegt habt.
00:49:09: Und mein Eindruck ist auch, dass du zu früh ins Erwachsenenleben so ein bisschen geglitten bist und zu viel Verantwortung hattest.
00:49:21: Weiß nicht, ob für deine Schwester oder nur für dich selbst, aber diese Kontrolle muss ... Es lohnt sich, dir aufzulösen jetzt.
00:49:31: Wie alt bist du jetzt?
00:49:32: Sieben und dreißig Grad geworden.
00:49:33: Ja, super, Alter.
00:49:35: Also, weil du noch ganz viel machen kannst, ne?
00:49:38: Dass du Raum gibst, auch Hilfe anzunehmen und Vertrauen lernst, dass die Dinge gelingen können, auch wenn sie nicht so werden, wie du dir das vielleicht vorstellst, ne?
00:49:51: Weil es dich entlastet.
00:49:55: Also, du wirkst so wahnsinnig getrieben.
00:49:57: Und das ist eigentlich Schade.
00:50:00: Ich glaube, dass du eine fluffigere Existenz haben könntest, oder ganz sicher, wenn du übst, wirklich radikal Dinge in die Hände anderer abzugeben.
00:50:14: Das sorgt natürlich auch dafür, dass die Erwachsene sein können.
00:50:18: Also dein Partner zum Beispiel.
00:50:21: Ja, das hast du wahrscheinlich nicht so unrecht.
00:50:25: Sonst ist er nämlich ein drittes Kind.
00:50:29: Das ist das, wobei Frauen sich immer aufregen.
00:50:34: Man sieht sie sich auch selbst dran, indem man alles an sich zieht.
00:50:37: Ja,
00:50:38: Haus gemacht ist ein Problem.
00:50:40: Stimmt.
00:50:45: Kontrolle abgeben, das ist ein ganz großer Punkt.
00:50:48: Das fällt mir wahnsinnig schwer, nach Hilfe zu fragen, so wie so.
00:50:54: Weil ich immer denke, ich kann das alles alleine gewuppt.
00:50:58: Dann brauche ich mich hinterher auch danken, so nach dem Motto.
00:51:02: Kenne ich.
00:51:03: Verpflichtet
00:51:04: zu sein.
00:51:05: Bzw.
00:51:06: auch dafür zu sorgen, dass was unsicher ist, gelingt es oder nicht, plötzlich sicher wird.
00:51:14: Weil man selber in der Hand hat.
00:51:17: Dieses Gefühl, man kann sich auf niemanden verlassen, das liegt stark dahinter.
00:51:21: Ja,
00:51:22: total.
00:51:23: Und das ist ... Also, ich beobachte das so, dass es bei Kindern, wo die Mutter gegangen ist, häufig noch stärker ist.
00:51:36: Oder wo die Mutter zumindest vielleicht auch emotional nicht anwesend ist.
00:51:40: Ein fehlender Vater kann man manchmal noch so ein bisschen ausgleichen als Mädchen.
00:51:47: Aber eine fehlende Mutter, die sind immer voll die Kontroletties.
00:51:54: Da hab ich das Problem endlich gesagt, noch gar nicht gesehen.
00:51:57: Also, dass das daran liegt, dass bei der Trennung die Mutter gegangen
00:52:02: ist.
00:52:05: Ich sage nur, es ist was, was ich beobachtet habe.
00:52:08: Aber kannst du mal rein denken und fühlen, weil das ... Also, die Frau wäre ja die gewesen, die du so beobachtet hast, als Rollenvorbild.
00:52:22: Und ich kann mir schon vorstellen, dass dein Vater völlig unbewusst euch vielleicht auch ... Da so ein paar Aufgaben übertragen hat, die nicht altersgemäß waren.
00:52:34: Weiß ich nicht, ich schmeiß den Haus, mach die Hausaufgaben alleine.
00:52:37: Wenn du Klassenarbeit hast, lern halt selber, was weiß ich.
00:52:42: Irgendwie so was, oder geht halt selber zum Reiten.
00:52:45: Ihr schafft es schon, hier ist der Schlüssel Wasser rum.
00:52:47: Und ... ja, also, es könnte schon sein, das ist das, was mir zu einfiel.
00:52:55: Mhm.
00:52:57: Ja, gar kein falscher Gedanke, glaube ich.
00:53:00: Kann man mal lang gehen, eine Kleinfahrt.
00:53:02: Das
00:53:02: ist nur nichts, was ich so betrachtet hab.
00:53:06: Es hatte auch ganz viel mit Frau sein zu tun und so einen weiblichen Selbstverständnis.
00:53:11: Wenn du eine dir sehr nahe weibliche Figur hast, die du beurachten kannst, die dir zuverlässig Liebe spendet und nicht nur ... Sie liebt euch sicher auch aus der Ferne, aber wenn du dir alle zwei Wochen nur siehst und ... Der Vater vielleicht eher rational war oder ein Hund schläft auf seinem Gesicht.
00:53:34: Wie kann das sein?
00:53:40: Also das wäre noch mal was, was man so ein bisschen anschauen kann.
00:53:47: Jetzt
00:53:47: wirst du es sagst, mir fällt auch ein, dass mein Tant beziehungsweise ... mit der neuen Frau von meinem Vater, dass da auch das Rollenbild schon auch, also genau das war, ich glaube, dass sie alles gemacht hat.
00:54:01: Er hat das Geld verdient, also aber ich glaube schon, dass er alles, also sie machen lassen hat von Organisationen bis, was sonst Kinder angehen bis, ja bis Haushalt alles, ich glaube, dass das auch etwas ist.
00:54:22: dass mir auch wirklich so vorgelebt worden ist.
00:54:25: Und gleichzeitig, obwohl sie eure Tante ist und ihr sie ja auch kennt, von klein auf und so weiter, ist sie trotzdem noch eine andere Person als die leibliche Mutter.
00:54:35: Das bedeutet, in dem Moment geht auch euer Vater aus der direkten Verantwortung für euch.
00:54:41: Ja, ja.
00:54:41: Dann seid ihr doppelt verlassen.
00:54:43: Verstehst du, was ich meine?
00:54:43: Ja,
00:54:44: das ist ja auch tatsächlich ...
00:54:45: Ja.
00:54:47: Ja, das war auch nie so ein endiges Verhältnis irgendwie.
00:54:51: zum Vater erst, als ich dann ausgezogen bin, auch direkt mit neunzehn, wurde es ein bisschen zuverlässiger, dass ich das Gefühl hatte, dass er da wäre im Fall der Fälle.
00:55:12: Also das kann man sich ja auch mal angucken in der Therapie, weil selbst wenn da eine liebevolle Tante, Stiefmutter, Was ja trotzdem ruckelt irgendwie in der Wahrnehmung, auch wenn du das in der Schule erklärst und so weiter.
00:55:27: Wenn die da war, du hast trotzdem zwei Elternteile, also deine direkten Eltern, die nicht so richtig da sind.
00:55:37: Und das macht schon was mit einem Kind.
00:55:40: Ja, ich weiß nicht.
00:55:41: Ja.
00:55:41: Mhm.
00:55:41: Ganz
00:55:47: spannend,
00:55:47: ja.
00:55:47: Und ihr habt verschiedene ... Mechanismen gefunden, damit umzugehen.
00:55:52: Deine Schwester ist die Rebellin geworden und du bist die Ultramepaste geworden.
00:55:57: Und man hat früher immer genau das Gegenteil von uns gesagt.
00:56:00: Wahrscheinlich war das euer echtes, eure echte Persönlichkeit.
00:56:04: Und ihr habt euch das angezogen, weil es irgendwie passender war in dem Moment.
00:56:08: Und sie hat aber beide sicher unglücklich in diesen Rollen.
00:56:12: Deine Schwester wünscht sich wahrscheinlich auch nichts mehr als Struktur.
00:56:16: Interessant, dass sie ... so gute Väter ausgewählt hat für ihre Kinder.
00:56:23: Ja.
00:56:26: Stimmt, ja.
00:56:27: Obwohl sie, glaube ich, nicht direkt zu Beginn als Väter ausgewählt worden, sondern als finanzielle Versorge.
00:56:36: Ja, aber...
00:56:37: Aber nach und nach nein.
00:56:41: Also vom Familiensystem her finde ich das schon sehr interessant.
00:56:45: So als Zuhörer.
00:56:46: Ja.
00:56:50: Da gibt's, glaube ich, noch viele Fahre, die man so begehen kann.
00:56:53: Aber um noch mal auf deine Partnerschaft einzugehen, weil das ist ja jetzt erst mal das, was dir wichtig ist, ist es sicher lohnenswert, das mit deinem Partner auch zu besprechen, dass du üben musst, Kontrolle abzugeben.
00:57:12: Also immer, wenn dir das ... wenn dir das so auffällt, dass du's nicht machst, dass du sagst, pass auf, jetzt wollte ich's schon wieder selber machen.
00:57:23: Merkst du das auch?
00:57:26: Könntest du das jetzt einfach machen, bitte?
00:57:27: Ich muss das jetzt üben.
00:57:29: Keine Ahnung, singen wir es, verstehst du?
00:57:31: Wie zum Beispiel, ich wollte schon wieder, ich bin totmüde, ich bin um zwei erst ins Bett gekommen.
00:57:35: Aber natürlich steh ich auf und bringe die kleine oder beide in die Schule und Kindergarten.
00:57:42: Aber nein, weißt du was, ich bin so müde, kannst du das bitte machen?
00:57:46: Und dann natürlich auch reinspüren, wie sich alles in dir dagegen währt.
00:57:50: Dass du nämlich nicht, das war der liebe kleine Hund, dass du nicht aus der Verantwortung gehst, dass du nicht die Verantwortung abgeben willst, weil du das möglicherweise ja auch als unangenehm empfunden hast, dass deine Erwachsenen das gemacht haben früher.
00:58:10: Und du schon so früh irgendwie ... Ja, weiß nicht, wie sehr ihr euch selber versorgen musstet emotional, aber ...
00:58:19: Ja, vor allem emotional, glaub ich.
00:58:20: Ich glaube schon, dass für uns gesorgt war auch durch ...
00:58:22: Ja, genau, aber das ist immer ein Unterschied.
00:58:24: Ob du eine Butterbrot hast, das ist schon mal gut, aber ob du emotional versorgt bist.
00:58:29: Ja.
00:58:29: Und wenn ihr dann euch immer selber versorgen musstet, weil ihr nicht ... weil ihr niemanden hat, der da ... zuständig war, ne, in dem Moment, dann ... Es ist ganz klar, dass ihr in so einem Kontrollwarn verfallt, oder du zumindest.
00:58:44: Also, dass das zu entlernen, würde ich auch zu einer besseren Mutter und einer besseren Partnerin machen.
00:58:53: Ganz ...
00:58:54: Ja,
00:58:55: schon alleine.
00:58:55: Als Nähmeffekt, ne?
00:58:57: Lohnswert, weil ich ... Also, ich zweifel halt immer ... Also, wie im Anfang gesagt, ob ich nicht als Mutter ausreiche, nicht als ... Ja, man sieht immer ... Die Problematik bei mir, die Fehler bei mir.
00:59:11: Ja,
00:59:12: wenn ich
00:59:14: weiß, im Reflektieren des Tages irgendwie denke ich immer, das hätte ich besser machen können, das hätte ich besser machen können, da hätte ich anders drauf eingehen können, da hätte ich effektiver sein können.
00:59:24: Es ist schon, sagt mein Partner auch regelmäßig, dass ich, warum ich mich ständig eigentlich immer den Schuh anziehe und mich für alles verantwortlich fühle.
00:59:35: Ja.
00:59:38: Ich kann aus meiner Erfahrung nur sagen, wenn du emotional zugänglich bist und dich wahrhaftig präsentierst, wie zum Beispiel ... tut mir Leid, dass ich dich angeschnaut habe.
00:59:51: Ich bin grad völlig überfordert.
00:59:53: Auf der Arbeit ist XY passiert und ich fühl mich so ... na ja, irgendwie kindgerecht halt, blablabla.
01:00:00: Dann ist alles okay.
01:00:04: Eigentlich.
01:00:04: Und ich stecke auch grade in so ... Pubertätskampf zu Hause und für mich massiv unwohl mit der Gesamtsituation.
01:00:11: Aber ich glaube auch, bei näherem Überlegen und auch, was jetzt so Feedback kamen, auch aus der Community zu dem Abgrenzungsthema von Teenagern und so weiter, die emotionale Grundlage ist da und die ist safe.
01:00:29: Weil ich, die wissen, wer ich bin als Mensch so.
01:00:33: Es gibt keine komischen Ecken, wo sie ... nicht reingucken können.
01:00:38: Weil ich immer gesagt habe, pass auf, das und das ist gerade in mir passiert.
01:00:43: Das hat gar nichts mit dir zu tun.
01:00:45: Deshalb habe ich jenen und diesen Fehler gemacht.
01:00:48: Das Fehler passieren ist normal, kannst du nicht verhindern.
01:00:51: Aber du kannst erklären, wer du bist.
01:00:54: Ja.
01:00:54: Und auch dein Partner.
01:00:57: Tatsächlich ist es auch das, was ich immer mehr versuche, mich zu erklären, mich hinterher auch zu entschuldigen.
01:01:05: Das fühl mir auch lange, lange, lange wirklich schwer.
01:01:08: Zu sagen, sorry, ich war einfach so überfordert, du hast es gerade alles abbekommen.
01:01:12: Das fühl mir echt wirklich schwer.
01:01:14: Das gelingt mir immer besser, auch den Kindern gegenüber.
01:01:17: Mir ist immer noch vermittelt worden, was der Erwachsener sagt hat, Gesetz oder ist Gesetz.
01:01:23: Totaler Quatsch, ja.
01:01:25: Genau.
01:01:26: Aber ich glaube, wir sind als Eltern verpflichtet, unseren Kindern auch mal zuzuhören und das auch mal anzunehmen, was sie sagen.
01:01:32: Und zu sagen, ja Mensch, du hast recht.
01:01:35: Ja.
01:01:36: Was auch immer.
01:01:37: Das durfte ich so nicht lernen oder das hat man mir so nicht vermittelt.
01:01:41: und ich merke jetzt, dass ich immer mehr das schaffe, mich daraus zu entwickeln und dass ich immer mehr aus dem Blick entwickeln auch der Kinder sehen kann, warum sie wie handeln.
01:01:54: irgendwie und versuche da immer mehr darauf einzugehen und Verständnis zu haben, gerade für so einen Popatierenden oder Vorpopatierenden, der sowieso gerade denkt, dass wir Eltern völlig doof sind und keine Ahnung vom Leben
01:02:12: haben.
01:02:14: Aus seiner Position heraus betrachtet Schimzherr auch.
01:02:18: Mit Sicherheit.
01:02:21: Ja.
01:02:22: Aber ... Vertrauen zu lernen ist einer der ganz großen Lektionen in diesem Leben.
01:02:29: Und auch darauf zu vertrauen, dass es schon alles wird.
01:02:36: Wenn man sich selber öffnet.
01:02:39: Das ist wirklich das Auto.
01:02:41: Das
01:02:43: würde das Leben sicherlich auch viel leichter machen,
01:02:45: wenn man mal
01:02:47: abgeben kann und vor allen Dingen vertrauen kann.
01:02:51: Ja.
01:02:52: Egal welchen.
01:02:53: Bezug.
01:02:54: Ja,
01:02:55: genau.
01:03:01: Vielen Dank, dass du da warst.
01:03:02: Danke dir.
01:03:04: Das war Paula lieben Lern.
01:03:06: Wenn ihr auch mal dabei sein wollt, schreibt mir am besten auf Instagram.
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