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365 - Ab ins Nest

Shownotes

Nadine hat keine Erinnerung an ihre Kindheit. Nur eines weiß sie sicher: auf den Vater war ganz sicher kein Verlass. Und diese Geschichte zieht sich durch ihr gesamtes Beziehungsleben. Doch nun wird es Zeit, die Schale des Schutzkokons zu durchbrechen und sich endlich fallen und lieben zu lassen. Viel Freude bei dieser Episode!

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Dein Code: PARTY45

Transkript anzeigen

00:00:00: Herzlich willkommen bei Paula liebenlernen.

00:00:02: Mein heutiger Gast ist Nadine und sie ist eine Frau, die alles alleine ertragen musste und jetzt endlich getragen werden kann.

00:00:12: Viel Spaß beim hören.

00:00:22: Herzlich willkommen, liebe Nadine.

00:00:23: Danke schön, liebe Paula.

00:00:25: Ich freu mich sehr, dass wir uns wiedersehen.

00:00:27: Ja, ich freu mich auch.

00:00:28: Ich hab noch eine ganze Weile gebraucht, um das Wochenende zu verarbeiten, wobei mir gleich ... Action hatten bei uns zu Hause.

00:00:37: Aber ja, so langsam kommen die ganzen Sachen so bei mir an.

00:00:43: Für alle, die jetzt verwirrt sind, Nadine war auf dem Retreat.

00:00:47: Und ich hab euch am Anschluss noch gesagt, nehmt die nächsten Tage wirklich nur halbe Kraft, weil es anstrengend wird, so in der Nachbearbeitung.

00:00:57: Das ist bei mir aber übrigens auch so.

00:00:58: Ich bin den Woche danach, bin ich platt.

00:01:01: Ich muss am Montag auch gleich voll einsteigen, und das ist nicht so gut.

00:01:05: Ich hatte Montag Urlaub und meine Mama war da, meine Schwester.

00:01:10: Und weil doch mein Sohn ausgezogen ist.

00:01:14: Und dann mein neues jetzt großes Schlafzimmer sozusagen.

00:01:18: fertig gemacht werden musste.

00:01:20: Und meine Mama hatte Geburtstag an dem Sonntag, als ich gekommen bin.

00:01:24: Und dann haben wir das zusammen gemacht.

00:01:26: Und dann habe ich auch so ein paar Fragen, die ich noch hatte, auch Fragen können.

00:01:30: Beziehungsweise Verhaltensmuster, die ich mir gerade versuche, abzugewöhnen.

00:01:34: Erzähl mal.

00:01:35: Bei ihr zu lernen.

00:01:36: Ja, ich bin jemand, der immer versucht, nach außen eine Fassade zu geben für alle, die immer perfekt ist.

00:01:46: Und wenn mein Bad nicht geputzt ist, weil ich es nicht geschafft habe, entschuldige ich mich dafür, dass ich es nicht geschafft habe zu putzen.

00:01:52: Bei wem?

00:01:54: Bei allen.

00:01:54: Familie, Freunde, völlig egal.

00:01:56: Die kommen oder die kommen?

00:01:59: Die kommen, ja.

00:02:00: Und ich weiß, es ist eigentlich völlig egal, weil es interessiert keinen und schon gar nicht meine Mama und meine Schwester.

00:02:06: Aber das war so ein Automatismus, der aus mir rauskam.

00:02:08: Und ich saß in der Küche auf meiner Arbeitsplatte drauf und meine Mama geht vorbei und sagt so, Ich gehe kurz auf die Toilette und dann sage ich zu ihr, indem sie geht, ähm, ja, aber guck dich nicht um, ich hab nicht sauber gemacht.

00:02:20: Und dann hab ich gesagt, stop, komm mal noch mal her, hab ihre Hände festgehalten.

00:02:25: Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich gerade mich bei dir entschuldigt habe.

00:02:28: Ich möchte das nicht mehr machen.

00:02:29: Es ist so, wie es ist.

00:02:30: Und dann lachte sie nur, schön.

00:02:32: Da ist sie auf die Toilette gegangen, ja.

00:02:34: Weil ich merke schon, dass, ähm, ich weiß so ein bisschen, woher es kommt.

00:02:40: So, weil, ähm, ich ... Ich brauche immer eine aufgeräumte Umgebung, damit mein Kopf nicht durchdreht, damit mein Kopf ordentlich ist.

00:02:48: Das mache ich immer sehr bewusst.

00:02:49: Bei mir steht auch kein Klimmel rum, bei mir ist sehr clean.

00:02:54: Sonst macht's mein Kopf irgendwie weh.

00:02:56: Das war aber ganz schön, das so zu sehen.

00:02:59: Und auf dem Weg hierher habe ich meine Schwester angerufen, die ist mir sehr nah.

00:03:03: Ich war halt zu Paula, nein, du Verrückte.

00:03:06: Und jetzt sitze ich hier mit dir.

00:03:09: Genau, weil ich ein kontrollierter Mensch bin oder mich sehr kontrolliere und das hier zu machen ist so raus aus meiner Comfort Zone.

00:03:16: Wirklich?

00:03:17: Ja, total.

00:03:20: Also ich bin sonst immer sehr geplant, vorhersehbar.

00:03:24: Ich versuche schon auch spontan zu sein, aber ... Alleinerziehend, zwei Kinder, spontan.

00:03:29: Oh, also da war alles durchgetaktet und geplant.

00:03:34: Und dann liegt es vielleicht auch ein bisschen in meiner Natur.

00:03:36: So.

00:03:38: Ja.

00:03:38: Oder an dem Garten, den du dir da in dir gebaut hast.

00:03:41: Oder den, ja.

00:03:42: Mhm.

00:03:44: Du kommst ja jetzt in eine Phase, wo du plötzlich tun könntest, was du willst, ne?

00:03:49: Mhm.

00:03:50: Ja.

00:03:52: Da bin ich grad dabei, um mich da noch mal neu zu finden.

00:03:55: Ich hab dieses Jahr ganz viel mit mir ausgemacht.

00:04:00: Weil ich bin jetzt in den Wechseljahren, ich bin so ... völlig von meinen Hormonen überschwemmt worden Mitte des Jahres.

00:04:08: Ich war so unfassbar traurig, kannte ich überhaupt nicht von mir.

00:04:12: Mein Urlaub im Mai habe ich, glaube ich, die Hälfte davon heuernd am Strand gesessen.

00:04:17: Und das war eine ganz neue Erfahrung für mich.

00:04:19: Und jetzt ist der große Sohn ausgezogen, führt so sein eigenes Leben.

00:04:24: Der Kleine ist noch da, aber, na ja, gut, klein ist auch, auch zwanzig Mal zu sein.

00:04:29: Nicht so klein, ja.

00:04:30: Ja,

00:04:30: und jetzt ist so ... Ja, ich bin immer von einer Beziehung in die nächste gehüpft.

00:04:38: Ich hab nichts langes irgendwie halten können.

00:04:42: Und frag mich schon, bin ich überhaupt der Typ?

00:04:45: Ich möchte nicht alleine sein, aber ich hab irgendwie keinen Blick dafür, wer wirklich passt.

00:04:53: Und denk mir, also ich hab mir lange eingeredet, ich brauch keinen.

00:04:56: Ich bin einfach alleine und bin happy so und mach so mein Ding.

00:05:00: Aber jetzt hab ich schon so ganz oft Sehnsucht und denk mir, du hast irgendwie nicht.

00:05:07: Ja, Freunde von mir, auch Arbeitskollegen, die haben gerade ihre zwanzigjährigen Hossetzach gefeiert.

00:05:13: Und die sind jünger als ich und denk mir, oh, krass, wow.

00:05:17: Das ist so schön, aber das wird's für mich so nicht geben.

00:05:21: Und das macht mich schon traurig.

00:05:25: Es gibt aber andere Sachen für dich,

00:05:28: ne?

00:05:29: Ich kann das aber ganz gut nachvollziehen, weil ich hab auch so eine tiefsitzende Sehnsucht nach Beständigkeit.

00:05:40: Ich weiß aber auch, das ist für mich sehr schwer zu erreichen, weil ich auch noch im Wandel bin.

00:05:48: Also ich wachse noch da rein.

00:05:52: Darf ich dir kurz was erzählen,

00:05:54: bitte?

00:05:55: Ich hab mich mal in ... Gott, man muss ja inzwischen in den Dekaden zurückrechnen.

00:06:01: Also, es sind sicher fast dreißig Jahre.

00:06:05: Da hab ich mich in einen Jungmann verliebt.

00:06:08: Drei Jahre älter als ich.

00:06:10: Weil der so ... Der wirkte so golden.

00:06:15: Da ist noch nie irgendwie so ein Stolplein dran gekommen.

00:06:17: Ungeschrübt, ne?

00:06:19: Der hat immer gelächelt, der war immer gut drauf.

00:06:21: Der kam aus einer tollen Familie.

00:06:23: Alle haben sich wirklich gut verstanden.

00:06:25: Also auch mit intensiven Austausch.

00:06:27: Der war klug, der war gebildet, der war super nett.

00:06:31: Der sah gut aus, der konnte ein Instrument spielen und so weiter.

00:06:35: Und das hat mich total angezogen, weil das das genaue Gegenteil von dem war, wo ich herkam und wie ich mich gesehen habe.

00:06:44: Das war so ... unbewegend für mich, diese Zeit mit ihm.

00:06:52: Weil ... es gar keine Ecken und Kanten gab.

00:06:56: Das war im Grunde das schönste Pferd im Stall mit dem Besten benehmen, und ich hab mich zu Tode gelangweilt.

00:07:04: Kann ich nachvollziehen.

00:07:06: Ja.

00:07:07: Und ... ja ... wir können ja gleich noch auf deine Kindheit zu sprechen kommen, unbedingt sogar.

00:07:14: Aber ... Für viele Menschen ist das, was uns so als gesellschaftliches Ideal vorgelebt wird, einfach wahnsinnig schwer zu erreichen.

00:07:24: Da muss man sich immer fragen, bin ich überhaupt momentan schon in der Lage, mich lieben zu lassen?

00:07:32: Das ist ganz wichtig.

00:07:33: Nicht werde ich geliebt, sondern kann ich das zulassen.

00:07:36: Und ... Wie abgeschlossen ist meine Entwicklung eigentlich schon?

00:07:40: Oder stecke ich noch mit drin?

00:07:42: Und dann ist es natürlich ungleich schwerer, jemanden zu finden, der ...

00:07:48: ...

00:07:49: dreißig Jahre damit segelt.

00:07:52: Oder vierzig, fünfzig, was auch immer, oder zwanzig alleine.

00:07:56: Die einen haben sicher das beständigere Leben, aber es ist ... nicht für alle geeignet.

00:08:04: Und darum darf man sich wirklich auch da niemals vergleichen mit anderen.

00:08:10: Im Vergleich ist es nicht wirklich eher die Sehnsucht, die

00:08:13: daraus

00:08:13: abricht.

00:08:14: Also ich hab halt ... Ich habe glaube ich so nicht ein typisches Leben geführt, jedenfalls nicht seit man Beziehungen führt, sondern habe wirklich immer entweder sehr früh selber abgebrochen, weil ich mich nicht wohlgefühlt habe oder eben es wurde dann beendet.

00:08:38: Das war tatsächlich auch nur einmal bisher, dass die Beziehung beendet wurde.

00:08:42: Es war bei meinem Ex-Mann und das hat mir komplett die Beine weggerissen.

00:08:47: Es hat mich wirklich richtig kaputt gemacht.

00:08:50: Alle anderen Beziehungen, die ich davor hatte, die waren für mich irgendwann nicht mehr haltbar, weil ich mich nicht ... Ich hab mich nicht mehr wohlgefühlt in der Zeit und hab auch gemerkt, dass ich ... Ich weiß gar nicht.

00:09:08: Immer in den Momenten, wo ich dann gehe, war entweder jemand anders da, der mir das Gefühl wieder gegeben hat.

00:09:15: wie jemand zu sein.

00:09:18: Oder wenn dann niemand war, dann, wobei das relativ selten vorkam, also die meisten wurden quasi abgelöst, bin immer von einer Beziehung die Nächste gesteubert und dachte mir, so lieb mich.

00:09:29: Ja, ich mach doch alles sauber und so.

00:09:34: Was waren das Gefühl, was du gejagt hast?

00:09:40: Geliebt wird zu werden.

00:09:42: jemanden zu haben, der mich toll findet, der mit mir zusammen sein will.

00:09:47: Also ich hab damals gar nicht wirklich gesucht nach Beziehungen.

00:09:56: Früher war das auch nicht so, da hat man die kennengelernt durch Freundschaften oder so.

00:10:00: Man hat ja kein Handy gehabt oder so, nur man ist dann irgendwie durch Freunde daran gekommen.

00:10:05: Und die haben mich eigentlich wahrgenommen, ich nicht sie.

00:10:09: Aber wenn ich gemerkt habe, die haben Interesse, dann habe ich alles gemacht, um die zu bekommen.

00:10:15: Und wenn ich dann eine Weile mit denen zusammen war, das waren jetzt meistens so vier, fünf Jahre, dann war da gar kein Interesse mehr bei mir.

00:10:24: Und ich fühlte mich leer, fühlte mich nicht mehr gesehen.

00:10:28: Und dann bin ich auch meistens gegangen, egal ob mit Kind oder ohne.

00:10:32: Also es war mir dann ... Also mein Leben und mein Wohlgefühl war mir dann wichtiger, weil ich auch gemerkt hab, ich kann ja für meine Jungs nicht den was vorspielen oder denen zeigen mir, geht's gut, aber geht's mir nicht gut.

00:10:46: Und oft hab ich dann zwar überlegt, ob ich länger kämpfen müssen, weil ich hab super viel Kritik bekommen, auch von außen.

00:10:52: Wie kannst du den Vater deines Kindes verlassen?

00:10:54: Und es macht man nicht.

00:10:57: Also, da waren nicht nur gute Stimmen dabei.

00:11:00: Von denen hab ich mich nicht ablenken lassen.

00:11:02: Ich hab schon immer so mein Ding gemacht.

00:11:04: Aber die große Sehnsucht, den Passenden zu finden, mit dem man sich entwickeln kann, mit dem man reifen kann.

00:11:12: Und der so die gleichen Ideale hat, das ist mir dann nicht wirklich gelungen.

00:11:19: Du hast eben von deinem Mann gesprochen, das ist nicht der Vater deiner Kinder?

00:11:23: Nein.

00:11:24: Die Kinder haben unterschiedliche Fälle.

00:11:25: Erzähl mal ... Lass uns doch mal, damit ich einen besseren Überblick hab.

00:11:33: Wie bist du aufgewachsen?

00:11:35: Ich bin mit zwei Geschwistern aufgewachsen, einen älteren Bruder und einen jüngeren Schwester.

00:11:40: Meine Eltern haben sich scheiden lassen, da war ich acht Jahre alt.

00:11:45: Wie war deren Beziehung vor der Trennung?

00:11:47: Nicht direkt davor, aber zu grundsätzlich?

00:11:50: Kann mich an fast nichts erinnern.

00:11:52: An fast nichts.

00:11:53: Also ... Ich hab so, wobei ich manchmal nicht weiß, ob ich das in Erinnerung mir rufe, weil ich Bilder angeguckt habe oder ob ich mich an die Situation wirklich erinnern kann.

00:12:04: Ich hab ganz wenige Erinnerungen an die Zeit, wo meine Eltern noch zusammen waren.

00:12:10: Also so gut wie keine.

00:12:12: Was wurde dir denn erzählt?

00:12:18: Auch wenig.

00:12:19: Meine Mama redet über die Ehe mit meinem Vater.

00:12:24: Wenig.

00:12:24: Sehr wenig.

00:12:25: Sie ... eher das Drumherum.

00:12:28: Ich hatte ganz tolle Großeltern.

00:12:30: Väterlicherseits, die ich auch wirklich sehr geliebt habe und die auch meine Mama sehr geliebt hat.

00:12:35: Weil sie selber kommt aus einem problematischen Elternhaus.

00:12:38: Und sie hat auch wahrscheinlich immer nur eine intakte Familie gesucht.

00:12:42: Mein Vater ist aber Alkoholiker.

00:12:45: War damals auch schon Alkoholkrank.

00:12:47: Und das war auch der Grund, warum meine Mama letztendlich sich dazu entschieden hat, diese Ehe nicht fortführen zu wollen.

00:12:54: Wir mussten aber, weil ich bin in der DDR geboren und auch bewachsen.

00:12:59: Damals hat man nicht einfach eine Wohnung bekommen.

00:13:01: Und wir haben in einem Haus gelebt.

00:13:05: Wir Kinder sind dann in das Schlafzimmer meiner Eltern gezogen und mein Vater in unser Kinderzimmer.

00:13:11: Und dann haben wir zwei Jahre noch in diesem Haus zusammen gelebt.

00:13:15: Und auch aus der Zeit weiß ich so gut wie nichts.

00:13:19: Außer negative Sachen.

00:13:22: Dinge zum Beispiel, dass mein Vater betrunken nach Hause kam und wir ihn über das Fenster reingeholfen haben, weil er den Schlüssel nicht mehr in die Tür bekommen hat, ja, also so eine Sachen halt.

00:13:36: Oder dass er immer aggressiv war, weil ich habe meine Schwester morgens meistens fertig gemacht für die Kita, meine Mama hat sehr früh angefangen zu arbeiten.

00:13:45: Und wenn wir ihm zu laut waren oder meine Schwester nicht gehört hat und ich zu laut war, dann war der eben... immer aggressiv, hat mich auch... Also an eine Geschichte kann ich mich erinnern, hatte mich auch ins Gesicht geschlagen, weil ich ihm zu laut war.

00:14:02: Und als wir denn da weggezogen sind, mit meiner Mama zusammen, haben wir dann endlich eine Wohnung bekommen.

00:14:07: über den Arbeitgeber, das war damals so, die hatten so eigene Wohnungen.

00:14:12: Erst ab der Zeit kann ich mich eigentlich an meine, ja fast Jugend dann schon erinnern.

00:14:16: Und was davor war, ich habe so gut wie keine Erinnerung.

00:14:20: Meine Einschulung kann ich mich erinnern.

00:14:22: Aber auch nur, weil die so laut und so doll war.

00:14:24: Weil ich glaub, gefühlt die ganze Familie da war und auch noch verwandte irgendwie von meiner Oma aus Westberlin.

00:14:32: Da hab ich so ein paar Erinnerungen dran, ja, war eine riesen Party irgendwie.

00:14:35: Aber das Meister davon weiß ich tatsächlich nicht mehr.

00:14:40: Hast du deinen Vater danach noch regelmäßig besucht?

00:14:43: Nein, er wollte keinen Kontakt zu uns.

00:14:46: Er hat in der Zeit, wo wir da noch zusammen gewohnt haben, eine neue Frau kennengelernt.

00:14:51: Die hatte selber fünf Kinder, wobei zwei davon in dem Alter meiner Schwester waren, ein Jahr davor, ein Jahr danach.

00:14:58: Die waren auch öfter in diesem Haus.

00:15:01: Da wurden da in unserem Kinderzimmer quasi geparkt.

00:15:04: Und die selber waren in der Eckkneipe gegenüber.

00:15:07: Also, die Frau hat auch getrunken?

00:15:09: Ich glaub, sie hat da gearbeitet.

00:15:11: Ich glaub, getrunken hat die nicht.

00:15:12: Weil mein Vater war wahrscheinlich der beste Kunde, wenn man's mal so nimmt.

00:15:17: Und die waren halt dann, ich kann mich auch, so eine Sache ist mir sehr in Erinnerung geblieben von dieser Zeit.

00:15:23: Deswegen nur negativ.

00:15:25: Die Kinder haben geweint, richtig doll geweint.

00:15:27: Und meine Mama, die war immer sehr liebevoll, jetzt uns wirklich sehr umsorgt.

00:15:32: Und die hat dann die Kinder, sie ist dann reingegangen, das Zimmer, und dann haben die gesagt, unser Potut zu weh, der Potut zu weh, die wurden nicht gewaschen.

00:15:40: Dann haben meine Mutter die genommen, die erst mal die Badewanne gesetzt hat, die erst mal versorgt, sie gewaschen und neue Sachen angezogen, weil die einfach einen entzündeten Po hatten.

00:15:48: Und die waren damals zwei, drei Jahre alt.

00:15:51: Und als wir dann weg waren, hatten wir gar keinen Kontakt mehr.

00:15:55: Ich kann mich an eine Sache erinnern, wir waren auf derselben Schule.

00:15:58: Ich komme aus dem Rand Berlin, da kennt irgendwie jeder jeden.

00:16:03: Und da waren wir in der Schule bei einem Schulfest.

00:16:05: Und da war ich mein Vater, ich glaub.

00:16:07: Ich weiß nicht, muss irgendwie in der Zeit gewesen sein, gesehen.

00:16:11: Und das war kurz nach meinem Geburtstag.

00:16:15: Und da habe ich ihm gesagt, Papa, ich hatte Geburtstag.

00:16:17: Und hat er gesagt, ja, ich weiß, ich muss mich jetzt um meine Kinder kümmern.

00:16:21: Und er hat nicht uns gemeint, sondern die anderen.

00:16:24: Und danach hatten wir gar keinen Kontakt mehr.

00:16:26: Und gab es natürlich Ärger mit Unterhaltszahlungen und so weiter.

00:16:31: Er hat dann auch mal dafür gesorgt, dass er so wenig für möglich Arbeit hat, damit er ihm nicht zahlen muss.

00:16:36: Und meine Mutter war immer arbeiten und hat versucht, uns zu versorgen.

00:16:40: Und wir drei haben uns eigentlich gegenseitig erzogen.

00:16:45: Weil da war dann nach der Schule, wir haben uns alleine Essen gemacht.

00:16:49: Wir haben den Ofel angeheizt, weil wir hatten so eine Forsterheizung.

00:16:53: Es gab keine elektrischen Sachen.

00:16:56: Und ja, so sind wir halt groß geworden.

00:16:59: Und dann war ich in der Zeit, war meine Mama dann alleine mit uns.

00:17:03: Bis ich ungefähr fünfzehn war.

00:17:05: So kurz vor meinem fünfzehnten Geburtstag hat sie dann meinen Stiefvater kennengelernt.

00:17:10: Und dann hatte ich noch mal eine kleine Phase mit meinem leiblichen Vater.

00:17:13: Da wurde ich Mutter.

00:17:15: Und dann stand er auf einmal im Krankenhaus auf der Entbindungstation neben mir.

00:17:21: Woher wusste er das?

00:17:22: Von meinen Großeltern.

00:17:23: Weil mit denen hatte ich immer Kontakt, liebevollen Kontakt.

00:17:28: Die wollten auch immer, dass mein Vater kommt.

00:17:30: Er hat immer gesagt, wenn die Kinder da sind, komme ich nicht.

00:17:33: Er hat den Kontakt zu uns wirklich vehement nicht gewollt.

00:17:39: Als ich dann Mutter geworden bin, war es in der voller Gefühle, mein erstes Baby, und war wirklich auch ein Wunschkind von mir.

00:17:47: Weil ich, glaube ich, meine eigene.

00:17:48: ... für mir wollte.

00:17:50: Ja.

00:17:51: Und dann dachte ich so, na ja gut, für meine Großeltern und machst du das einfach, ja so, versuch's jetzt wieder.

00:17:57: Aber es war immer unterkühlt.

00:17:59: Es war nie lieb, liebevoll.

00:18:01: Und er ist auch ein wahnsinniger Öster.

00:18:04: Wenn wir da waren, ging's nur um ihn.

00:18:06: Und was ihm alles Schlimmes passiert, ist immer so negativ.

00:18:10: Hat er damals noch getrunken?

00:18:12: Ja.

00:18:13: Ja.

00:18:14: Aber nicht jeden Tag, sondern ... also ... Früher sagte man Quartaltstränke, aber bei ihm war es ein Wochen trinken.

00:18:21: Weil er war einmal in einer Woche in der Kneipe und hat sich komplett schockt.

00:18:26: Wenn wir zu Besucht mal da waren, was immer sehr unangenehm war, die Frau züchtet Hunde.

00:18:32: Ich liebe Hunde über alles, aber bei denen zählt nur der Hund.

00:18:36: Und die müssen auch versorgt werden.

00:18:38: Deswegen war die Sorge der Kinder, der fünf, nicht so groß bei ihr.

00:18:44: immer irgendwie schmuddelig und unangenehm und meine Kinder wollten da auch nie hin.

00:18:49: Also ich war da nicht sehr häufig.

00:18:51: Und meine Großeltern sind dann verstorben, relativ schnell hintereinander.

00:18:57: Mein Opa am Montag, meine Oma am Freitag.

00:19:00: Und weil meine Oma war ich auch dabei.

00:19:03: Ich hab ihre Hand gehalten, eher nicht, der Sohn nicht.

00:19:06: Und dann kurz danach.

00:19:10: Ja, wir hatten dann kaum noch Kontakt.

00:19:12: Wann, so die Standardanrufe, alles Gute zum Geburtstag.

00:19:15: Wollen wir uns zu Weihnachten sehen?

00:19:16: Nee, schaffen wir nicht.

00:19:17: Da war keine liebevolle Beziehung.

00:19:20: Und als mein Ex-Mann mich damals verlassen hat, da hat er mich betrunken angerufen und wollte mir erzählen, wie schlimm es ihm ging, als meine Mutter ihn verlassen hat.

00:19:32: Und ich wüsste ja gar nicht, was da war.

00:19:34: Und da war ich so böse und hab gesagt, mir geht's grad richtig schlecht.

00:19:40: Mich interessiert dein Leben nicht.

00:19:42: Du hast dich nicht für mich interessiert, als ich noch ein kleines Mädchen war.

00:19:46: Und jetzt interessierst du mich nicht mehr.

00:19:48: Und seitdem hab ich keinen Kontakt mehr.

00:19:49: Mir geht's auch gut damit.

00:19:51: Wie lange ist das her?

00:19:53: Es war ... ... zwei Tausend ... ... vierzehn, müsste es gewesen sein.

00:19:57: Ja.

00:19:57: Und lebt er noch?

00:19:59: Ich denke ja.

00:20:00: Haben deine Geschwister Kontakt?

00:20:01: Auch

00:20:01: nicht.

00:20:02: Nee.

00:20:02: Nee.

00:20:03: Habt ihr untereinander Kontakt, ihr Geschwister?

00:20:05: Meine Schwester sehr inigen Kontakt.

00:20:08: Die wohnt auch in Berlin hier.

00:20:09: ihrer kleinen Familie.

00:20:11: Mein Bruder habe ich gerade keinen Kontakt.

00:20:13: Es liegt aber nicht daran, dass ich jetzt einen Streit hatte mit ihm, sondern er hatte eher einen Konflikt mit meiner Schwester und mit meiner Mutter und hat ihn auch immer mal wieder.

00:20:26: Aber wir haben uns jetzt schon eine ganze Weile nicht gesehen.

00:20:28: Der wohnt nicht in Berlin, er wohnt außerhalb, hat auch seine Familie und ich habe gar nichts Schlechtes mit ihm gehabt.

00:20:36: Also wir hatten nachher gar keine richtige Bindung mehr.

00:20:40: Und er hängt, glaube ich, auch sehr in der Vergangenheit fest und kümmert sich dann nicht so drum.

00:20:47: Ich weiß aus deinem Podcast, ich höre dich schon sehr lange, man sagt ja immer, die Liebe fließt von oben nach unten, die Eltern müssen die Kinder lieben.

00:20:54: Und es ist in dem Fall so, meine Mutter liebt ihn sehr, aber er kann es nicht annehmen, weil er viele Sachen aus der Kindheit ihr, glaube ich, nachträgt, wie er sich gefühlt hat.

00:21:05: Er räumt dann nicht so richtig auf.

00:21:07: Und ich möchte nicht dazwischen stehen.

00:21:09: Ich hänge sehr an meiner Mama und meiner Schwester.

00:21:12: Ich hänge auch an meinem Bruder, aber der hat seine eigene Meinung und sein eigenes Leben da draußen.

00:21:18: Da kommen wir gar nicht zueinander.

00:21:20: Wir schreiben uns immer noch, ich schreibe ihm immer noch, wenn der Geburtstag gratuliert ihm zum Geburtstag.

00:21:26: Er weiß, meine Tür ist immer offen.

00:21:29: Aber ich will nicht so gerne mehr in seine Tür.

00:21:33: Mhm.

00:21:33: Ja.

00:21:34: Aber da ist nichts.

00:21:36: Wir waren ja, wir sind nur elf Monate auseinander.

00:21:38: Wir sind quasi wie Zwillinge groß geworden.

00:21:40: In meiner ganz frühen Kindheit sehe ich auch Fotos.

00:21:44: Und dann kann ich mich nicht, waren wir immer zusammen.

00:21:47: Also auch freundschaftsmäßig.

00:21:49: Wir haben da hinten irgendwie an der ehemaligen Grenze gewohnt.

00:21:52: Und wir waren immer mit allen Kindern da draußen.

00:21:54: Ich war eher der Junge, ne?

00:21:55: Bäume geklettert, hatte immer kaputte Knie.

00:21:57: Mein Bruder war eher der Ängstliche, der unten gestanden hat.

00:22:00: Ich dachte, ich trau mich nicht auf.

00:22:03: Aber wir waren immer schon sehr eng zusammen.

00:22:05: Das hat sich dann irgendwann, ich weiß nicht, ob das normal ist, dass Brüder und Schwester sich dann irgendwie mal so ein bisschen voneinander entfernen.

00:22:12: Naja, ich glaube oder könnt mir vorstellen, dass es da eher an dem unterschiedlichen Entwicklungswunsch liegt.

00:22:19: Das ist leider so, weil irgendwann findet man dann keine gemeinsame Sprache mehr.

00:22:24: So ist es auch.

00:22:25: Das sind nicht die Abwesenheit von Liebe, es ist ja eher einfach ... Ja, auf verschiedenen Ebenen rumtun.

00:22:32: Ja, dann hat er auch erst verheiratet.

00:22:34: Er hat auch zwei Söhne.

00:22:36: Wir haben es alle geschafft, zwei Söhne zu bekommen.

00:22:38: Ich hab angefangen, mein Bruder nachgezogen.

00:22:40: Meine Schwester hat jetzt auch zwei kleine Söhne.

00:22:41: Ich war verrückt.

00:22:42: Meine Mama hat nur enkel Söhne.

00:22:45: Und, ja, der lebte halt zu seinen Leben.

00:22:48: Und so richtig fein fand ich, finde ich seine Beziehung nicht zu seiner Frau, weil ich finde, dass die ganz schlimme Art hat, mit ihm umzugehen.

00:22:58: Und ich mag das auch nicht angucken.

00:23:00: Die können das machen.

00:23:01: Und wenn er das akzeptiert und er immer sagt, also er hat immer zu mir gesagt, die guten Seiten überwiegen.

00:23:06: Wenn das für ihn so ist, dann akzeptiere ich das auch.

00:23:09: Aber ich finde sie schon eine nicht sehr liebevolle Person.

00:23:15: Bei ihren Söhnen schon.

00:23:17: Ich glaube, ich bin eine tolle Mutter auch gewesen.

00:23:19: Wir haben nicht so viel Kontakt gehabt, bis die Jünger als meine Kinder.

00:23:24: Und deswegen hatten wir jetzt nie so die Ebene zusammen.

00:23:28: Aber ich find sie immer sehr anstrengend.

00:23:31: Ja.

00:23:32: Lass mal über deine Beziehung sprechen.

00:23:35: Der erste Mann, mit dem du deinen älteren Sohn hast.

00:23:40: Wie habt ihr euch kennengelernt?

00:23:43: über einen damaligen Freund, der in meinem Alter war.

00:23:48: Und der Vater von meinem älteren Sohn ist nicht in meinem Alter gewesen.

00:23:53: Also ich war siebzehn.

00:23:55: Und er war einunddreißig.

00:23:59: Und der Freund, der war neunzehn, glaub ich.

00:24:01: Wir kannten uns schon eine Weile aus der Klicke.

00:24:03: Der hat einen Dorf weiter gewohnt und wir haben uns gut verstanden.

00:24:06: Und die haben damals komischerweise, warum auch immer, zusammen gewohnt in einer Dreizimmerwohnung.

00:24:13: Und ich glaube, der Freund von mir, der hat dann nur vorübergehend gewohnt, weil er bei seinen Eltern mal raus musste, der hatte irgendwie Streit.

00:24:22: Und der Vater von meinem Sohn, oh Gott, in dem war ich so unfassbar verliebt am Anfang und war dem wirklich höchrig.

00:24:29: Also ich habe alles gemacht, was er gesagt hat.

00:24:35: Nur Liebe gab es von dem nicht wirklich in der Nachschau.

00:24:43: Aber der war eben nicht die Saalglatte, von dem du erzählt hast, sondern der Bad Boy.

00:24:47: Mhm.

00:24:49: Der ... wahnsinnig viele Leute kannte, wo ich herkomme und immer ... aber nach außen hin immer kühl war.

00:24:59: Er hat mich in der Öffentlichkeit nie in den Armen genommen, hat nie meine Hand gehalten.

00:25:03: Wir waren ... alle wussten, ich bin zwar mit ihm zusammen, aber ... Man

00:25:09: sah es nicht.

00:25:10: Nee, man sah es nicht.

00:25:12: Wann bist du schwanger geworden?

00:25:14: Mit zwanzig.

00:25:15: Also bin dann einundzwanzig geworden.

00:25:16: Mein Sohn hat zwei Wochen, es hat zwei Wochen, bevor ich einundzwanzig geworden bin, sehr geboren.

00:25:22: Und hattest du dir das so ausgedacht, dass das eine gute Idee wäre?

00:25:27: oder ist es dann einfach passiert?

00:25:30: Eigentlich habe ich mir ausgedacht, dass das eine gute Idee wäre.

00:25:33: Ja, es war kein Unfall.

00:25:35: Ich habe bewusst nicht verhütet.

00:25:37: und wollte unbedingt meine eigene Familie

00:25:40: haben.

00:25:41: Hattest du den Mann damit an Bord geholt oder war es für ihn überwacht?

00:25:44: Nee,

00:25:44: das weiß, wusste er.

00:25:45: Er hat so nachhinein zwar anders mal irgendwann nach außen getragen, aber letztendlich wusste er, dass ich nicht verhüte und wir haben zusammen gewohnt.

00:25:57: Ich bin relativ schnell zu ihm gezogen.

00:25:58: Wir haben uns glaube ich im Februar oder März kennengelernt.

00:26:01: Und im September noch vor meinem achtzehnten Geburtstag habe ich faktisch bei ihm gewohnt und war noch in der Ausbildung.

00:26:07: Meine Mama war tot traurig.

00:26:10: Aber ich hab mir auch gar nichts sagen lassen.

00:26:12: Ich hatte auch das Gefühl, zu der Zeit, ich muss zu Hause raus.

00:26:15: Meine Schwester war gerade so voll in der Pubertät.

00:26:17: Hat wahnsinnig an mir gehangen, aber für mich war das belastend.

00:26:22: Und dann haben wir da zusammen gewohnt.

00:26:25: Und eigentlich hatten wir gar keinen wirklichen Alltag.

00:26:27: Er hat immer nur in Bars gearbeitet, immer nur nachts unterwegs.

00:26:32: Und ich hab da gesessen und gewartet, bis er nach Hause kommt.

00:26:36: Er hat mir dann ein Hund geschenkt.

00:26:38: Damit es dir nicht so langweilig ist.

00:26:39: Ja,

00:26:41: und dann hatte ich den Hund und bin dann da, hab ich um den gekümmert, bin dann noch zur Schule gegangen.

00:26:47: Ich hab damals so eine schulische Ausbildung gemacht.

00:26:49: Und dann dachte ich mir, ein Kind wäre eine gute Idee.

00:26:52: Dann hast du was zu tun.

00:26:54: Wir sind dann umgezogen in eine andere Wohnung.

00:26:57: Dann gab es auch am Anfang noch eine andere Frau in seinem Leben, die ja am Anfang parallel hatte.

00:27:06: zufällig auch eine Klassenkameraden, was ich aber nicht wusste.

00:27:11: Und die stand damals dann vor der Tür bei uns und meinte, ich möchte mich mit dir und darüber unterhalten, dass ich ein Kind von ihm erwarte.

00:27:22: Und ich dachte, ich falle nach hinten

00:27:23: um.

00:27:25: Also war halt wirklich auch ... Betrug dabei.

00:27:28: Du hattest dein Kind da schon, oder warst du schwanger?

00:27:31: Nee,

00:27:31: das war davor.

00:27:32: Das

00:27:32: war noch am Anfang der Beziehung.

00:27:34: Ich würd sagen, in dem ersten Jahr.

00:27:35: Und hat sie das Kind bekommen?

00:27:36: Nein, sie hat es nicht bekommen.

00:27:39: Sie hat es nicht bekommen.

00:27:41: Ich glaub, ich weiß nicht, in welcher Konstellation sie damals war, ob sie auch noch jemand anders hatte und sich da nicht so sicher war.

00:27:49: Sie war davor mit ihm zusammen, was ich gar nicht wusste, weil sie wahrscheinlich genauso klein gehalten wurde wie ich.

00:27:54: Ich durfte zum Beispiel in die Bar, wo er arbeitete, nie hin.

00:27:57: Hat er mir verboten?

00:27:59: Damit niemand sieht, dass er eine Freundin hat, oder?

00:28:02: Ja, und damit ich nicht sehe, was er da macht.

00:28:07: Und dann sind wir da aber weggezogen und dann im Dorf weiter.

00:28:11: Und dann war es schon, sagen wir mal, für mich indiger die Beziehung.

00:28:15: Er ist dann auch meiner Familie natürlich dann irgendwie auch Präsenz gewesen, wo meine Mutter hat immer ... Sie hat mir nie was vorgeschrieben, sie hat mir auch nichts verboten.

00:28:23: Wahrscheinlich, weil ... dass ihr immer alles verboten wurde in ihrer Jugend.

00:28:27: Deswegen hat sie mich machen lassen.

00:28:29: Es bringt ja auch nichts.

00:28:30: Nee, bringt nichts.

00:28:32: Aber ich fühlte mich von ihm nie angenommen.

00:28:36: Ich war dann auch magersüchtig, hab nicht gegessen, weil ich immer dachte, ich müsste noch dünner sein, damit er mich mehr liebt und mehr da ist.

00:28:47: Oder überhaupt mal daran.

00:28:48: Ja.

00:28:48: Und als ich dann schwanger war, ich hab ... Gott, das erste halbe Jahr glaub ich, nur mich übergeben, weil ich mit meinem Hormon so zu tun hatte.

00:28:56: Und dann hab ich aber relativ schnell zugenommen.

00:28:59: Aber an Wasser, ich hatte ganz viel, ich hab mein Kind ist neun neunzig geboren, es war der heißeste Sommer, glaub ich, überhaupt.

00:29:06: Und ich hatte ganz viel Wasser in Lagerung und er hat mich gar nicht mehr angefasst.

00:29:09: Er hat immer gesagt, nee, erst wenn ihr wieder ein bisschen dünn habt, ist fast mich nicht anders unangenehm.

00:29:16: Ja.

00:29:17: Sympathisch.

00:29:20: Ja.

00:29:20: Wie hat er reagiert, als das Kind geboren wurde?

00:29:25: War er dabei?

00:29:26: Ja, wollte ich gerade erzählen.

00:29:28: Im Krankenhaus war meine Mutter dabei und er war dabei.

00:29:31: Und ich wurde ins Krankenhaus eingewiesen, weil er mit einem Köpfchen so über meinen Becken stand und meine Ärztin sagte, ich glaube nicht, dass du den normal binden kannst.

00:29:40: Ich weiss dich mal ein.

00:29:41: Na ja, da war so ein überengageter Oberarzt.

00:29:43: Ich glaub, Chefarzt sogar, der meinte doch, das passt, wir leiten ein.

00:29:47: Deswegen habe ich sehr lange in den Wehen gelegen, was schmerzhaft war und damit konnte er gar nicht umgehen.

00:29:51: Er so nee, ich kann das nicht sehen, ich warte auf dem Flur und dann war meine Mutter dabei.

00:29:56: Und irgendwann musste das Kind dann mit einem Notkaiserschnitt geholt werden und da war dann gar keiner mehr dabei.

00:30:01: Er bist irgendwie Ende zwanzig und liegst dann da in diesem Vorbereitungsraum, alles brüllt, beeilt euch, beeilt euch, das Kind muss raus und du denkst dir, oh Gott.

00:30:10: Und er war für mich nicht greifbar, er war gar nicht anwesend, also er war anwesender.

00:30:15: Und meine Mutter war dann da.

00:30:18: Hat auch ihn das erste Mal.

00:30:19: Er musste ihm im Kubator liegen eine Nacht.

00:30:21: Da ging's ihm sehr schlecht.

00:30:22: Und ich hab ihn auch erst den nächsten Tag dann bekommen, dass er mit dem kleinen Wagen da reingeschoben.

00:30:29: Und dann war er aber schon wieder weg.

00:30:30: Er war gar nicht mehr da.

00:30:32: Also, er hat ihn gar nicht gesehen?

00:30:33: Ich glaube, er hat ihn kurz gesehen.

00:30:35: Aber da hatte ich das eher so lange, ob mein Becken immer rauf ist, hat er so eine kleine, wie so einen kleinen ... kleine Beule auf dem Kopf gehabt.

00:30:43: Ich hab das nächsten Tag gar nicht mehr gesehen.

00:30:45: Vielleicht hat ihm das nicht so gefallen.

00:30:47: Aber ... ja, ich war dann relativ lang im Krankenhaus.

00:30:52: Damals gab's noch diese andere Technik.

00:30:55: Da war er sicherlich auch da, aber ... das sind auch so Sachen.

00:30:58: Ich war so ganz inni mit meinem Kind.

00:31:00: Ich wollte auch nie den abgeben.

00:31:02: Das war so mein absoluter Halt.

00:31:05: Ja, also, an dem ... ja, an dem hab ich alle meine Liebe gegeben und so.

00:31:11: Und als ich dann zu Hause war, er hat ihn nie gefüttert, er hat ihn nie gewickelt.

00:31:17: Ich hab ihn gar nicht lange stillen können.

00:31:19: Ich glaub, weil der Stress hat einfach dafür gesorgt, dass er fällig da war.

00:31:25: Und dann bin ich auch relativ schnell gegangen.

00:31:28: Ich glaub, mein Sohn war zehn Monate alt, da hab ich gesagt, es geht nicht mehr.

00:31:31: Wir waren schon vorher einmal getrennt und haben noch zusammen gewohnt.

00:31:35: Der hat so viel Mist gemacht.

00:31:38: hat mich dann auch wieder betrogen in der Zeit, wo mein Kind ein Baby war.

00:31:42: Und es ist dann nachts nicht nach Hause gekommen, ganzes Wochenende nicht nach Hause gekommen.

00:31:48: Und dann irgendwann habe ich gedacht, okay.

00:31:51: Aber gut, dass du die Kraft gefunden hast.

00:31:55: Hast du den Hund auch mitgenommen?

00:31:56: Nee, den konnte ich nicht mitnehmen.

00:31:59: Den musste ich da lassen, weil ich ... Das wär mir viel zu viel gewesen mit dem ... Das war auch ... Ein sogenannter Kampfhund, das war ein Pitbull, der war total süß, aber draußen war der schon eine Rakete.

00:32:14: Und Baby und Hund, und letztendlich hat er auch gesagt, mein Hund, er hatten mir zwar damals überlassen, damit ich mich kümmere, aber er hat den als seinen Hund betitelt.

00:32:23: Und bin dann mit meinem Baby gegangen, mit nichts.

00:32:25: Ich hatte, glaube ich, eine Wickelkommode, ein Kinderbett, eine Badewannenauflage und ein Kinderwagen.

00:32:33: Und sonst hatte ich gar nichts, aber ich bin ja damals zu ihm gezogen.

00:32:36: Ich hatte nichts, keine Möbel, kein Geschirr, keine Sachen, meine Kleidung, aber das war's.

00:32:42: Und bist du zurück zur Mama?

00:32:44: Nein,

00:32:45: bin in eine eigene Wohnung gezogen.

00:32:47: Ja, und hab dann angefangen, mir alles aufzubauen.

00:32:53: Wie lang warst du da single?

00:32:58: Ich glaub so anderthalb, anderthalb zwei Jahre?

00:33:03: Ja, ungefähr.

00:33:04: Ähm ... Ich war sing, ich hatte keine Beziehung.

00:33:08: Aber ich hab dann erst mal angefangen zu leben.

00:33:11: Ich hab vorher gar nicht gelebt, bin nicht viel weggegangen.

00:33:15: Und du warst auch super jung, ne?

00:33:16: Ja, und hab dann damals meine jetzt beste Freundin kennengelernt.

00:33:22: Wobei, wir kannten uns schon, weil mein Bruder war ihre erste Beziehung und Liebe.

00:33:28: Aber da waren die dann schon getrennt.

00:33:30: Und dann haben wir irgendwie zueinandergefunden und sind auch immer noch ... Beste Freunde.

00:33:36: Und wer hat dir mit dem Baby geholfen?

00:33:38: Meine Mama.

00:33:40: Sehr, sehr.

00:33:41: Oder meine Mama und meinen Stiefvater.

00:33:44: Die waren wirklich sehr für mich da.

00:33:46: Ich hab damals noch meine Ausbildung gemacht, jetzt noch eine zweite Ausbildung angefangen und hab die damals dann zu Ende gemacht.

00:33:54: Da musste ich an drei Tagen immer sehr lange arbeiten und meine Mama hat ihn dann aus der Krippe abgeholt.

00:33:59: Das war alles gut mit dem Fahrrad damals erreichbar.

00:34:02: Und dann hat sie ihn nach Hause gebracht, hat ihn fertig gemacht.

00:34:05: Meine Mama war damals selber erst vierzig Jahre alt.

00:34:07: Das heißt, sie hat quasi ihn wahrscheinlich wie ihr viertes Kind gesehen.

00:34:13: Nicht wirklich, aber sie war sehr, sehr liebevoll und war dann für mich immer da.

00:34:18: Hat er seinen Vater denn gesehen?

00:34:21: Am Anfang ja.

00:34:22: So ... ungefähr bis zum sechsten siebten Lebensjahr.

00:34:29: Und dann gab es eine Situation, wo er dann den Kontakt eingestellt hat.

00:34:37: Also am Anfang war es so, er hatte nach mir relativ schnell eine neue Beziehung.

00:34:42: Und die Beziehung hat dafür gesorgt, dass mein Kind alle vierzehn Tage da war.

00:34:46: Weil sie gesagt hat, das ist dein Sohn, du musst dich kümmern.

00:34:50: Es war irgendwie auch so Paradox.

00:34:51: Ich hab mich immer zu dick geführt, ne?

00:34:52: Ich musste immer sozusagen für mich selber mich geiseln, weil ich dachte, ich müsste seinem Weltbild entsprechen.

00:35:03: Und danach hatte er eine Frau, die war tolle Kofen, die war eine wunderschöne Frau, aber die war mehr als ich.

00:35:09: Und ich dachte so, ey, versteh ich nicht, ja.

00:35:13: Aber das war nicht das Problem, das weiß ich ja heute.

00:35:16: Und die hat dafür gesorgt, dass er sich kümmert.

00:35:18: Und als die sich getrennt haben, war das vorbei?

00:35:20: Genau.

00:35:20: Okay.

00:35:21: Das heißt, die haben danach keinen Kontakt mehr gehabt?

00:35:23: Nein,

00:35:23: keinen Kontakt mehr.

00:35:25: Ja.

00:35:26: Ja, und ich war halt immer noch auf der Suche nach der perfekten Beziehung.

00:35:30: Und dann hab ich ihm den Vater von meinem zweiten Sohn kennengelernt.

00:35:34: Und das war aber gar nicht Liebe auf den ersten Blick.

00:35:37: Ja, das war eher ... Der war so solide.

00:35:41: Der hatte einen Job.

00:35:42: Der war fleißig.

00:35:44: Der ... Ja, bei dem habe ich das Gefühl gehabt, der kann mir was bieten.

00:35:51: Der ist irgendwie da.

00:35:52: Ja, und Stabilität und Sicherheit.

00:35:53: Genau.

00:35:56: Hat er auch gemacht.

00:35:58: Nach einer Weile habe ich auch gemerkt, das ist es ja gar nicht.

00:36:03: Ich wollte geliebt werden, ich wollte gesehen werden.

00:36:05: Ich wollte, dass jemand mit mir sein Leben teilt.

00:36:07: Der war ein Workaholic.

00:36:08: Der war wirklich von morgens bis abends arbeiten.

00:36:11: Der war auch nicht da.

00:36:13: Der andere war, weil er sich in Basrum getrieben hat.

00:36:16: der andere, der weil er gerne arbeiten wollte, immer arbeiten wollte.

00:36:21: Und hatte der eine Beziehung zu deinem Erstgeborenen?

00:36:26: Ja, also schon ein bisschen distanziert, aber liebevoll.

00:36:30: Also, er war jetzt nicht böse zu ihm.

00:36:32: Der war halt viel arbeiten.

00:36:35: Der hat uns finanzielle Stabilität gegeben.

00:36:37: Das war eigentlich so, wenn man alleinerziehend ist mit so einem kleinen Baby und der hat ganz viel mehr ermöglicht, hat mein Führerschein bezahlt, aus Eigen nutz wollte, dass ich schon einkaufen gehe, bevor er kommt, die Großeinkäufe.

00:36:50: Der hat dann gesagt, hier ist das Auto, kannst du nehmen und so.

00:36:53: Der war materiell.

00:36:56: Also der brauchte auch immer für sich materielle Dinge.

00:37:00: Wie alt warst du da, vierundzwanzig dann

00:37:02: oder so?

00:37:03: Dreiundzwanzig.

00:37:05: Und wann bist du schwanger geworden?

00:37:06: mit dem zweiten Kind?

00:37:07: Mit den

00:37:07: vierundzwanzig relativ schnell.

00:37:09: Weil?

00:37:10: Das war nicht geplant.

00:37:13: Und dann dachte ich mir, na ja.

00:37:15: Komm, der ist doch da, der ist, ne?

00:37:19: Mit dem kannst du dir ein Leben aufbauen.

00:37:21: Was hat er dazu gesagt?

00:37:23: Der hat sich super doll gefreut.

00:37:25: Der hat mich sehr geliebt.

00:37:27: Der hat auch sehr lange erst an mir rumgebuggert, bevor ich mich eingelassen habe, weil ich immer dachte, nie, eigentlich nicht, aber doch.

00:37:36: Und letztendlich war dann aber relativ schnell klar, dass wir eigentlich gar nicht zusammenpassen.

00:37:42: dass er was ganz anderes will.

00:37:44: Er wollte ein Haus und ein Hof und Pferde wahrscheinlich auch noch, die er heute sogar hat oder eins zumindest.

00:37:52: Ich brauchte zwar Stabilität, aber ich brauchte nichts Materielles, also noch nie.

00:37:58: Geld bedeutet mir auch nichts.

00:38:00: Es ist gut, wenn man es hat, aber es ist mir unwichtig.

00:38:04: Und er brauchte damals.

00:38:06: Das Aushängeschild nach außen.

00:38:07: Wir sind dann in so sehr elitäre Gegend gezogen.

00:38:10: Ja, Haushälfte mit Nachbarn, die ... Da wurden die Weihnachtsbeleuchtungsketten gezählt.

00:38:19: Wie viel hat der Nachbar?

00:38:20: Wir müssen mehr

00:38:21: haben.

00:38:22: Wie schön ist der Zaun?

00:38:24: Ach, der hat jetzt ein Flat-Sween-Fernseher.

00:38:27: Brauchen wir auch.

00:38:28: Kaffe voller Automat.

00:38:29: Brauchten wir auch.

00:38:30: Neues Auto brauchten wir.

00:38:31: Und ich dachte nur so ... Ich brauch das alles nicht.

00:38:35: Vor allem, wenn man so jung ist.

00:38:38: Und wie lange wart ihr dann noch zusammen nach der Geburt?

00:38:43: So kurz vor dem zweiten Geburtstag.

00:38:46: Also kurz vor dem zweiten Geburtstag?

00:38:48: Genau.

00:38:51: Was hat dich bewogen zu sagen, jetzt reicht's?

00:38:55: Nachdem er mir erklärt hat, er hasst Sonntage, weil er da nicht arbeiten kann.

00:39:00: Es war für mich ganz klar, dass er kein Leben führen wollte.

00:39:06: Wir waren nicht anwesend, er war damals nie mit den Kindern irgendwie mit mir zusammen unterwegs.

00:39:12: Spielplatz war immer ich.

00:39:14: Das heißt, er hat sich auch nicht so um seinen Sohn gekümmert, hm?

00:39:18: Ja, also er hat Kontakt zu ihm und er war auch immer da.

00:39:22: Also, ich sag mal, er war der alle vierzehn Tage Highlight in Tütenpapier, der hat ihm am Anfang, wo er noch nicht erst jetzt wieder verheiratet seit vielen Jahren, aber als er noch in der Findungsphase war, hatte er auch Beziehung, Beziehung, Beziehung.

00:39:35: Und da war Lukas schon seinen Kronprinz Nummer eins, hat alles bekommen.

00:39:40: Und ich hab dann zugesehen, wenn ich ihn Sonntag wieder bekommen hab, ihm einen normalen Alltag zu geben.

00:39:47: Lukas hat ADHS schon sehr früh diagnostiziert, hat er immer abgestritten.

00:39:52: So was gibt es nicht.

00:39:53: Quatsch und Blödsinn.

00:39:55: Und ich hatte dann, also am Montag, als er zur Schule gegangen ist, wussten die am Montag, wenn das mein Wochenende oder sein Wochenende war.

00:40:01: Weil der war am Montag nicht zu händeln in der Schule.

00:40:03: Ja klar.

00:40:05: Föcher aufgetest.

00:40:06: Genau.

00:40:08: Haben die heute noch in Verhältnis?

00:40:10: Wieder.

00:40:11: Wieder.

00:40:12: Hatte er sich dann auch um den älteren Sohn mitgekühlt?

00:40:15: Einmal hat er ihn gehabt.

00:40:18: Gott, wie schade für das Geld.

00:40:23: Auch viel versucht, bei meinem Großen zu kompensieren.

00:40:26: Immer an den Wochenenden, wo mein Kleiner dann bei seinem Vater war, hab ich dann versucht irgendwie ihm ne schönes Wochenende zu machen.

00:40:33: Ja, so, dass wir dann Zeit zusammen verbringen.

00:40:35: In der Zeit, wo ich verheiratet war, haben wir dann Sachen auch zu dritt gemacht.

00:40:40: Also, der fühlte sich auch sehr zu meinem Ex-Mann hingezogen, weil er immer auf der Suche war nach dem Vater.

00:40:47: Immer waren die dann weg.

00:40:49: Ja, das war schon nicht so einfach.

00:40:52: Und irgendwie hatte ich immer das Gefühl, ich müsste sie beschützen.

00:40:58: Müsste ihn beschützen.

00:41:00: Ja.

00:41:01: Aber bei meinem Ex-Mann war es eben so, dass der ... Da war ich mir so sicher, dass es das Richtige ist.

00:41:07: Erzähl mal, wie du den kennengelernt hast.

00:41:10: Durch Freunde auch.

00:41:11: Wie

00:41:11: alt warst du da?

00:41:12: Ähm

00:41:15: ... Warte.

00:41:16: Ich glaub, Anfang dreißig?

00:41:18: Ja.

00:41:20: Vielleicht bis hin davor, wenn man weiß, ich seh's nicht mehr.

00:41:23: Anfang Dreißig müsste ich gewesen sein.

00:41:27: Durch Freunde, durch meine Schwester.

00:41:33: Wir kannten uns aus dem Ort, wo wir herkommen, schon sehr lange.

00:41:38: Meine Schwester war damals an der Klicke, wo er dabei war.

00:41:42: für mich noch nicht so attraktiv, also nicht vom Äußeren, sondern so vom Lebensstil her.

00:41:47: Er war bei der Erste, der mir meine erste eigene Wohnung vermietet hat, komischerweise.

00:41:51: Da haben wir uns schon mal gesehen, aber wir hatten jetzt nichts Engeres miteinander zu tun.

00:41:55: Und zu der Zeit, als wir uns kennengelernt haben, war ich in einer Beziehung und er war in einer Beziehung.

00:42:00: Und wir fanden uns schon sehr toll, ich fand ihn sehr toll.

00:42:03: Und dann sind wir irgendwann dann zusammengekommen.

00:42:07: Ich hab mich dann schon früher für ihn entschieden und er hat noch ein bisschen gebraucht.

00:42:12: Und wir haben uns dann relativ schnell da reingestürzt.

00:42:16: Ich hab auch immer sofort mit den Männern zusammen gewohnt.

00:42:19: Es gab auch keine Zeit, wo man mal so eine Warm-up hatte.

00:42:23: Sondern bin da wirklich immer gleich kopfrein und los.

00:42:27: Und das war auch bei meinem Ex-Mann so.

00:42:30: Er wollte damals aus beruflichen und privaten Gründen gern nach Berlin ziehen.

00:42:35: Und ich dachte nur, komm, warum nicht?

00:42:37: Machen wir.

00:42:37: Er hat mir auch nach einem halben Jahr einen Antrag gemacht.

00:42:41: beziehungsweise am ersten April, hat er nachher immer gesagt, er hatte wahnsinnig tollen Humor.

00:42:48: Hab ich es sehr geliebt.

00:42:50: Da hat er nachgesagt, na ja, falls ich jetzt nein gesagt hätte, hätte er gesagt, April, April.

00:42:56: Na ja.

00:42:57: Ich hab nicht nein gesagt.

00:42:58: Ich fand es auch schön, er hat auch meine Mama vorher gefragt.

00:43:01: Das war für mich für alles perfekt.

00:43:03: Ich hab seine Eltern geliebt über alle Maßen.

00:43:07: Aber er war ihm dann irgendwann nicht mehr glücklich.

00:43:10: Er hat auch viel gearbeitet.

00:43:13: Aber so die Erziehung lag ihm bei mir, weil es in meinen Kindern waren.

00:43:17: Er war zwar da und er hat auch immer mit ihnen viele Sachen auch gemacht, aber der Hauptpart lag immer bei mir.

00:43:23: Und zu der Zeit war es eben mit meinem Jüngeren ein bisschen anstrengender einfach, weil der in der Schule dann Probleme hatte aufgrund seiner ADS-Erkrankung.

00:43:30: Und dann ... muss ich zur Therapeuten.

00:43:33: Das Jugendamt hat sich mit dazu gescheiten, weil er in der Schule Unterstützung brauchte.

00:43:38: Ich hatte immer viel um die Ohren und da blieb so wenig Beziehungszeit übrig.

00:43:43: Der war viel arbeiten und fand seine Arbeitskolleginnen netter.

00:43:48: Hast du das geahnt, dass sich passiert?

00:43:50: Ich hab das geahnt, ob's aber nicht wahrhaben wollen.

00:43:53: Ich hab ihn auch mal.

00:43:55: Wir waren in dem Jahr zusammen im Urlaub.

00:43:58: Wir waren immer zusammen im Urlaub.

00:43:59: In dem Jahr waren wir davor auch ... Wir haben so einen Wanderurlaub gemacht.

00:44:05: Wir waren auf dem Bauernhof und da dachte ich schon, hier stimmt was nicht.

00:44:10: Er hat dann auch oft telefoniert, hat dann immer gesagt, ja, ist die Arbeit, ist die Arbeit.

00:44:14: War es ja irgendwie auch.

00:44:15: War es ja auch, nur dass die Arbeit eine bestimmte Person war.

00:44:21: Und dann waren wir aus dem Urlaub zurück.

00:44:24: Und dann waren meine Kinder zu der Zeit zusammen im Ferienlager.

00:44:28: Wir hatten eigentlich alle Zeit der Welt gehabt, einfach die Zeit mal zu genießen.

00:44:32: Und er hatte null Interesse.

00:44:34: Und ich dachte so, ja.

00:44:36: Und an dem Tag, wo er mich verlassen hat, hab ich ihm noch am Morgen geschrieben, können wir heute Abend mal sprechen.

00:44:42: Ich hab irgendwie das Gefühl, wir müssen mal miteinander reden.

00:44:45: Und er schrieb bei mir, ja, lass uns reden.

00:44:48: Und ich dachte so, oh, toll.

00:44:50: Also, ne?

00:44:51: Ja, nur, dass sein Reden das Ende der Ehe war.

00:44:57: Ich dachte auch so, ich bin im falschen Film.

00:45:00: Wie lange wart ihr da zusammen?

00:45:02: Vier Jahre.

00:45:04: Zwei Jahre verheiratet.

00:45:07: Wir hatten gerade unseren zweiten Hochzeitstag hinter uns gebracht quasi.

00:45:12: Und er kam nach Hause und es war so eine ganz komische Stimmung.

00:45:15: Da waren die Kinder schon wieder da.

00:45:17: Beziehungsweise nur mein kleiner, weil der Große war mit einem Freund, hat er übernachtet.

00:45:21: Und ... Der hat einen Job, wo man einen Anzug trägt und das Erste, was er gemacht hat, wenn er nach Hause kommt, ist Anzug aus, jogger an.

00:45:28: Und an dem Tag nicht.

00:45:29: Ich war noch bei meinem kleinen Sohn im Zimmer und habe ihn gerade ins Bett gebracht.

00:45:34: Und er kommt raus und sitzt mit seinem Anzug im Sessel.

00:45:38: Und ich dachte schon so, okay.

00:45:41: Und es ging relativ schnell.

00:45:43: Er sagte nur, ich bin nicht mehr glücklich.

00:45:46: Und dann habe ich gesagt, okay.

00:45:48: Seit glücklich bin ich im Moment auch nicht wirklich.

00:45:50: Ich hab das Gefühl, wir entfernen uns gerade voneinander.

00:45:52: Und dann sagt er, ja, aber ich wüsste ja, was das bedeutet, wenn er unglücklich ist.

00:45:59: Und dann sag ich so, weil er hat mir mal gesagt, in seinen vorigen Beziehungen, er ist immer gegangen, er hat immer die Beziehung beendet.

00:46:06: Und wenn er unglücklich ist, dann geht er.

00:46:09: Und ich dachte, na ja, das trifft auf die Ex-Freundinnen zu, weil mit denen ist er ja nicht verheiratet gewesen.

00:46:14: Ich dachte immer, ich bin safe, ne?

00:46:16: So.

00:46:17: Und dann hat er gesagt, nee, er geht.

00:46:18: Dann hat er gesagt, du schmeißt jetzt hier unsere Ehe weg.

00:46:22: Und er so, ja, ich bin unglücklich, ich gehe.

00:46:26: Und dann ist er gegangen.

00:46:28: An diesem Abend.

00:46:29: An

00:46:29: diesem Abend.

00:46:31: Und wir sind zusammen nach Berlin gezogen.

00:46:35: Ich hatte damals einen Halbtagsjob, ich hab mich um meine Kinder gekümmert.

00:46:39: Und der war einfach weg.

00:46:40: Und dann dachte ich so, ja, toll.

00:46:42: Und jetzt die Wohnung.

00:46:43: Und wie soll ich das alles alleine stemmen?

00:46:46: Ja, und dann ... habe ich angefangen, mich zu bewegen und loszulegen.

00:46:54: Und zu der Zeit habe ich auch, es war genau ein Tag danach, mein Mann ist Ende Juli gegangen und ein Tag danach hat mich mein jetziger Chef angerufen und mich zum Vorstellungsgespräch eingeladen.

00:47:06: Und ich dachte so, wie schaffst du das?

00:47:09: Dann bin ich dahin und habe gesagt so, ich wurde gerade verlassen, ich brauche den Job.

00:47:15: Also ich brauchte ihn nicht, weil ich ihn brauchte.

00:47:16: Die haben mich abgeworben, ich hatte den Job.

00:47:18: Aber ich hab gesagt, ich muss so und so viel Stunden arbeiten können.

00:47:21: Ich muss so und so viel verdienen und ich brauch so und so viele Tage Urlaub.

00:47:23: Sonst kann ich meine Kinder nicht betreuen, weil's weiter weg ist.

00:47:26: Und dann haben die gesagt, klar, kriegen wir hin.

00:47:30: Und da bin ich heute noch in dem Unternehmen und hab wirklich mich da wahnsinnig, wahnsinnig aufgehoben gefühlt.

00:47:39: Ich hab ganz tolle Chefs, weil die mir den Arsch gerettet haben, wirklich.

00:47:45: Ja.

00:47:47: Immer, wenn es Probleme gab in den Kindern, haben die mir gesagt, von mir geht vor.

00:47:51: Wie auf mein Chef mich auch mitgenommen hat.

00:47:53: Und auch danach war es sehr, sehr schwer.

00:47:56: Berührt mich auch.

00:47:57: Ja.

00:48:00: Mich hat es auch, die haben mich so stark gemacht.

00:48:03: Also, gerade der eine, ein sehr spezieller Mensch, hochintelligent, der hat immer gesagt, sie wissen nicht, wie gut sie sind.

00:48:12: Und erst, wenn sie es wissen, dann können sie hier richtig Karriere machen.

00:48:17: Ja, und heute bin ich Prokuristin.

00:48:20: Bin wahnsinnig stolz auf das, was ich erreicht habe.

00:48:24: Aber das eine Glück ist auf der anderen Seite dann die Konsequenz dafür, dass ich seitdem keine wirkliche Beziehung habe.

00:48:36: Aber findest du, dass es unlogisch, dass du keine Beziehung hast?

00:48:44: Die ersten Jahre nicht unlogisch, weil ich da dich gar keinen Kopf dafür.

00:48:49: mich auf was einzulassen.

00:48:50: Ich war so mit meiner Trauer beschäftigt und mit meinen trauernden Kindern.

00:48:56: Also, meine Kinder haben seinen Namen angenommen, die haben sich für ihn entschieden.

00:49:00: Und danach konnte ich es auch nicht wieder rückgängig machen.

00:49:03: Ja, also, wir tragen seinen Namen immer noch.

00:49:06: Und er ist einfach gegangen.

00:49:09: Und die ersten Monate hatten wir immer noch Kontakt, weil ich hab ihn so wahnsinnig vermisst und er mich auch, aber nur als Freundin.

00:49:16: Und dann hab ich irgendwann gesagt, Das geht nicht.

00:49:18: Du kannst nicht hierher kommen, deinen ganzen Müll bei mir abladen und dann wieder gehen.

00:49:23: Nur weil du mich als Freundin nicht verlieren willst, weil wir waren auch beste Freunde.

00:49:27: Wir hatten den gleichen Humor, wir haben die gleichen Hobbys geteilt.

00:49:30: Und trotzdem war er so unglücklich.

00:49:31: Also heute weiß ich einfach, das lag ja nicht an mir.

00:49:33: Das liegt ja an ihm.

00:49:35: Und er ist wahrscheinlich immer noch auf der Suche.

00:49:38: Aber die ersten Jahre waren schlimm danach.

00:49:41: Meine Kinder haben ... mit Sicherheit auch ganz viel davon getragen, mich so verletzt zu sehen.

00:49:48: Weil ich war vierzehn Tage erst mal krankgeschrieben.

00:49:50: Ich konnte gar nichts.

00:49:51: Ich hab nicht gegessen.

00:49:52: Ich hab in vier Monaten fünfzehn Kilo abgenommen.

00:49:56: Also, da war nichts mehr da.

00:49:58: Es war wirklich, wirklich eine harte Zeit.

00:50:01: Wie alt waren die Kinder da?

00:50:02: Ähm,

00:50:04: vierzehn und zehn.

00:50:07: Ja.

00:50:08: Hat so gelitten.

00:50:10: Wirklich gelitten.

00:50:12: Aber ... Ja, jetzt beruflich war es das Beste, was mir passieren konnte, weil ich war so ein Support an meiner Ex-Partner.

00:50:21: Ich wollte immer, dass die Karriere machen, dass die weiterkommen.

00:50:24: Ich habe mich komplett als Mutter gesehen.

00:50:26: Ich bin ein richtiges Muttertier.

00:50:27: Ich habe die sehr beschützt und war immer da für die und habe gedacht, na ja, ich gehe arbeiten.

00:50:36: Ich wollte auch immer arbeiten, aber zwar ist nicht meine Priorität, Karriere zu machen.

00:50:40: aber nachdem ich dann alleine war und diese Wohnung, die wirklich nicht günstig war, zu der damaligen Zeit für mich, ich hab für mein großes Kind keinen Unterhalt bekommen.

00:50:51: Also der hat sich wirklich nie gekümmert und musste damit wirklich sehr, sehr wenig Geld klarkommen.

00:50:57: Ich wohne immer noch in der Wohnung.

00:50:59: Ich glaube, meine längste Beziehung mit meiner Wohnung.

00:51:03: Für mich da sehr wohl.

00:51:04: Und hab aber danach wirklich hier und da jemanden kennengelernt, aber ... Da war noch mal eine Beziehung, die ging ein bisschen länger, die war aber auch keine Ahnung.

00:51:16: Heute denke ich, es war meine Lehrbeziehung, weil der war polydocsabhängig von allem, was man sich vorstellen kann.

00:51:28: Und da musste ich eine Menge lernen.

00:51:32: Und danach habe ich gesagt, Jungs, hier kommt keiner mehr rein.

00:51:36: Also ich habe jetzt seit Jahrzehntzehntzehn.

00:51:40: gar keine Beziehung mehr gehabt.

00:51:41: Also davor irgendwie nach der Trennung irgendwie noch mal probiert, aber dann verstanden, das geht gar nicht.

00:51:47: Ich bin so verletzt und so unvollständig in mir drin, ich kann gar keiner an mich ran lassen.

00:51:53: Und umso länger ich alleine bin, umso mehr habe ich mir eingeredet, poch, du bist alleine viel besser dran.

00:51:58: Du machst einfach dein Ding, du liebst einfach alleine.

00:52:02: Also, du bist alleine besser dran, wenn du dir solche Partner rauspickst, ne?

00:52:08: Ich finde, die haben aber alle durchaus Parallelen zu deinem Vater.

00:52:13: Ja.

00:52:14: Und darum ja die Eingangsfrage, kannst du dich überhaupt lieben lassen, ne?

00:52:22: Also, hältst du das aus, wenn jemand sagt, ich trage dich jetzt auf Händen?

00:52:27: Ich glaub eher nicht.

00:52:29: Nee, ich auch.

00:52:30: Ja.

00:52:30: Ja.

00:52:31: Was aber auch kein Wunder ist, ne?

00:52:33: Weil du hast ja noch nie eine stabile Beziehung mit einem Mann kennengelernt.

00:52:44: Ja, und in der Zeit, wo mein Vater denn weg war, war meine Mama ja auch lange alleine mit uns.

00:52:51: Sie hatte dann, als ich dann fünfzig geworden bin, einen neuen Partner, mit dem war sie auch sehr lange zusammen und auch verheiratet.

00:53:01: Mein Stiefvater, den ich auch sehr liebe, und der war auch für mich dann da.

00:53:04: Und auch für meine Kinder.

00:53:05: Das ist quasi der wirkliche Opa für meine Kinder.

00:53:10: Aber da war ja für mich eigentlich schon alles vorbei.

00:53:12: Ja, mit fünfzehn ist es vorbei.

00:53:15: Und dann fing bei mir so die ersten Berührung mit Jungs an.

00:53:20: Ja, hatte dann meinen ersten Freund.

00:53:21: Und dann wirklich aber auch nie Beständigkeit dabei, nie.

00:53:24: Und ich bin dann meistens weggerannt.

00:53:27: Wirklich.

00:53:28: Wo stehen die?

00:53:30: Ja, und ... Und bei meinem Ex-Mann dachte ich, wir fangen noch mal von vorne an.

00:53:36: Wir gehen da weg, wo wir aufgewachsen sind.

00:53:38: Ja, er kommt ja auch von dort.

00:53:39: Und beginnen hier in Berlin noch mal ein neues Leben und dann ist er einfach weg.

00:53:46: Auf brutal, ne?

00:53:48: Also, wenn du in der Beziehung gar keine Chance gibst, daran zu arbeiten, dann ...

00:53:52: Er hat mit mir nie gesprochen, vorher.

00:53:56: Er hat mir in dem Gespräch, als er gegangen ist, gesagt, er denkt seit einem halben Jahr darüber nach.

00:54:00: In einem halben Jahr.

00:54:02: Und kein Wort.

00:54:03: Nichts vorher.

00:54:04: Nicht, du, wir müssen mal reden.

00:54:06: Ich fühl mich nicht wohl, ich fühl mich nicht gesehen.

00:54:09: Ich hab das Gefühl, ich fall hier hinten rund nichts, gar nichts.

00:54:12: Ich hab mir so eine Vorwürfe gemacht.

00:54:13: Ich hab gedacht, hast du was nicht wahrgenommen?

00:54:16: Hat er dir Signale gesendet?

00:54:17: Aber nein, ich hab ja auch Freunde und Familie gefragt.

00:54:21: Habt ihr was gemerkt?

00:54:22: Wir waren davor, also in diesem Jahr ... noch im Winterurlaub zusammen.

00:54:26: Und der war immer so ein Quatschkopf.

00:54:28: Der hat mich immer so gerne, ich sag mal, bloß gestellt.

00:54:30: Das war aber niedlich gemeint.

00:54:31: Ja, wir waren in so einem Ski-Bus, wenn man abgeholt wird.

00:54:35: Und ich bin hinten mit den Kindern eingestiegen und er ist vorne eingestiegen, weil da nicht so viel Platz war.

00:54:38: Und dann hat er durch den ganzen Bus gebrüllt.

00:54:40: Na, den ich liebe dich.

00:54:43: Und ich immer so, oh Gott, oh mein, sei ruhig.

00:54:47: Aber er war halt so ein Witzjert-Typ.

00:54:50: Also Humor war immer unser Eben.

00:54:52: Und ein halbes Jahr später sagt er mir,

00:54:55: Doch nicht.

00:54:55: Doch nicht.

00:54:57: So ja.

00:54:59: Und da habe ich lange dran zu knappen gehabt.

00:55:04: Ja, dann wiederum, weiß ich nicht, ob das tröstet, sprich das ja nicht gerade für eine emotionale Reife bei ihm.

00:55:12: Und

00:55:13: das ist aber dringend das, was du bräuchtest, wenn überhaupt, ne?

00:55:16: Der Niemand, der emotional reif ist und vor allem auch in der Lage ist, einzuschätzen, wie verletzt du als Mensch ... bist und wurdest von Anfang an im Grunde.

00:55:29: Und wie behut man mit dir umgehen muss.

00:55:31: Und dass du das auch verdient hast.

00:55:33: Ich

00:55:34: hab ganz

00:55:34: harte Schale

00:55:36: aufgebaut.

00:55:38: Ja, aber... Und ich hab halt dieses Jahr besonders das Gefühl, dass die brickelt.

00:55:43: Gut.

00:55:44: Gut.

00:55:45: Weil wenn die Schale brickelt, kann man schlüpfen.

00:55:49: Ja.

00:55:50: Weißt du, wie das mit Küken ist, die nicht aus der Schale rauskommen?

00:55:52: Ja.

00:55:54: Ich habe nach außen immer die Glückliche gemacht.

00:55:57: Ich war auch zu Hause immer der Spaßvogel.

00:55:59: Ich habe immer dafür gesorgt, dass alle mich als Sonnenschein wahrnehmen.

00:56:03: Ich wollte immer positiv sein.

00:56:05: Ich bin auch ein positiver Mensch.

00:56:06: Für mich gibt es auch immer einen Plan B. Ich denke mir, wenn es da nicht lang geht, dann biege ich halt ab.

00:56:11: Ich bin lösungsorientiert schon immer gewesen.

00:56:13: Trotzdem darfst du dich auch aufheben lassen.

00:56:17: Ja, ich hatte diese eine Übung beim Retreat, beim Yoga mit Anna.

00:56:23: Das hat mich so umgehauen, dass ich mich nicht fallen lassen konnte.

00:56:29: Da haben wir sozusagen unseren Kopf in die Hände legen sollen.

00:56:34: Und ich habe das heute mit einer Frau gemacht, die mich hätte sicherlich halten können.

00:56:40: Aber ich habe mich nicht getraut.

00:56:42: Ich war richtig stark und habe aber gemerkt, wie sehr ich sie halten kann.

00:56:48: Weil meine Hände so stark sind.

00:56:50: Ja.

00:56:51: Du musst dich halten lassen.

00:56:52: Ja.

00:56:53: Ja, unbedingt.

00:56:54: Ja.

00:56:55: Das heißt, weich werden.

00:56:57: Ja.

00:57:01: Sie ist positiv.

00:57:04: Du weißt, dass Verletzungen zwar zwicken, aber die können dich nicht kaputt machen.

00:57:11: Jetzt geht es eigentlich darum, das zu lernen, dich halten zu lassen.

00:57:17: Vielleicht wäre das ganz gut, wenn du weiter mit Anna arbeitest, ein bisschen daran.

00:57:22: Und

00:57:23: vor allem im Blick dafür entwickelt, welche Menschen dazu auch in der Lage sind.

00:57:28: Alles, was dir in irgendeiner Weise bekannt vorkommt,

00:57:34: ist es

00:57:35: mit großer Wahrscheinlichkeit nicht.

00:57:38: Ja, ich hab schon auch von dir natürlich immer die Tipps im Hinterkopf.

00:57:44: So, ja, suchen wir nach einem anderen Schema, gehen wir nicht so nach dem, was du kennst.

00:57:50: Aber das führt sich noch so unecht an.

00:57:54: Und ich hab auch immer wirklich einen Hang dazu, entweder verheiratet oder vergebene Männer anzuziehen, immer.

00:58:02: Und die disqualifizieren sich sofort.

00:58:04: Da musst du direkt, sobald du das weißt, sagen.

00:58:07: Nee, ist auch nicht gut genug für dich, mal abgesehen davon.

00:58:12: Ja, ich hatte jetzt eine Situation, da hab ich das auch, da war ich ganz stolz auf mich, da hab ich es auch genau so gesagt.

00:58:16: Ja, weil ich hab gesagt, warum bist du denn verheiratet?

00:58:20: Und möchtest Kontakt zu mir?

00:58:22: Und dann sagt er, na ja, weil das mein sicherer Hafen ist.

00:58:24: Und hab ich gesagt, siehst du.

00:58:26: Und das möchte ich für jemand anders sein.

00:58:29: Genau.

00:58:30: Und vor allem jemand soll das für dich sein.

00:58:33: Ich hab immer ... Ich hatte nie Probleme, Männer kennenzulernen.

00:58:38: Die fanden mich auch immer toll, sexuell immer anziehend.

00:58:41: Ich hatte nie Probleme, Sexualpartner zu finden.

00:58:43: Und darüber hab ich mich ganz lange definiert.

00:58:46: Ja, weil ich weiß oder ... Hört sich so doof an.

00:58:49: Aber ich weiß, dass ich gut bin.

00:58:51: Ich weiß auch, was ich will und kann das auch äußern.

00:58:54: Ich bin nicht schüchtern oder ... Ich kann mich auch fallen lassen.

00:58:58: Aber eben nur auf der körperlichen Ebene.

00:59:02: Emotional eben gar nicht.

00:59:04: Und deswegen kann ich das auch trennen.

00:59:06: Viele Freunde haben immer gesagt, wie kannst du mit meinen Anschlafen, die du nicht liebst?

00:59:11: Weil ich die nicht lieben muss.

00:59:13: um guten Sex zu haben.

00:59:15: Ja, aber das ist natürlich auch so eine kleine Hintertür, die sieht man ja auf dem Datingmarkt.

00:59:21: Die bauen sich gerade ganz viele ein, weil es natürlich der einfache Weg ist.

00:59:26: Aber es ist auch der Weg, wo man A. nichts riskiert und B. auch nichts groß zurückbekommt.

00:59:32: Nur von Sex kann man auch nicht leben.

00:59:34: Nee, deswegen hab ich das auch jetzt alles so geblockt.

00:59:39: Ich hatte auch ... Ja, auch eine so eine Geschichte, auch wieder verheirateter oder vergebener Mann, verheirateter, glaub ich, ist da gar nicht.

00:59:45: Aber der schrieb mir an dem Tag, als ich zum Retweet bin, hey, hab mal wieder Zeit, wie sieht's denn aus?

00:59:54: Und dann hab ich ihm geschrieben, dass ich auf dem Retweet bin und dass ich zwachenende nicht da bin.

01:00:00: Und ... dass es aber sein kann, dass wir uns danach auf der Ebene nicht wiedersehen.

01:00:06: Mhm.

01:00:07: Und da hat er nur geschrieben so ... Ach, toll, viel Spaß.

01:00:13: Den Satz auf der Ebene nicht sehen verstehe ich nicht, aber es wirst du mir schon erklären.

01:00:17: Also der hat gar nicht dahinter geblickt.

01:00:18: und dann dachte ich so, ja, genau so ist es.

01:00:23: Natürlich versteht er das gar nicht, ja.

01:00:24: Also, wie kann er auch ... Ja, ich hab mich ja nicht offen geblättert.

01:00:29: Ich hab ja gesagt, nee, das eine ist gut genug, Sex reicht mir.

01:00:34: Eigentlich

01:00:35: gibt's wenig, um's zu verstehen, bei dem Satz.

01:00:39: Eigentlich schon.

01:00:39: Ich wollte die Augen zuhalten, ganz fest.

01:00:42: Ja, kann schon sein, ja.

01:00:43: Aber das ist zum Beispiel ein einfacher Punkt, an dem du ansetzen kannst.

01:00:50: Diese oberflächlichen Connections, die gibt's ab jetzt nicht mehr.

01:00:56: Nur Sex gibt's nicht mehr.

01:00:57: Weil es auch auf Dauer uninteressant ist.

01:01:00: Und du musst lernen und üben, dass du die volle Packung verdienst.

01:01:08: Und es gibt das.

01:01:10: Es gibt das immer für die Leute, die bereit sind, das reinzulassen.

01:01:16: Ja, ich hab ja auch vorher alle Dating-Apps irgendwie ausprobiert, die es so gibt.

01:01:21: Und ich hab da wirklich nur ... Schlimmer Erfahrung gemacht, weil ich mir denke, da bin ich jetzt auch schon ganz lange von weg.

01:01:31: Man hat mal Phasen, dann meldet man sich wieder an, dann meldet man sich wieder ab.

01:01:34: Aber jetzt, also ich schon seit bestimmt über ein Jahr, vielleicht Anfang des Jahres noch mal, ich bin dann auf jeden Monat da, dann wird man zugespänt mit irgendwelchen Anfragen.

01:01:46: Weil ich glaube auch immer ganz schöne Fotos drin habe.

01:01:48: Man sieht da sowieso nur die Hülle.

01:01:50: Dann habe ich mich noch mal Anfang des Jahres mit jemanden getroffen, der schon im ersten Gespräch zu mir sagte, ich soll mal nicht so laut reden.

01:01:57: Es müsste ja nicht die Nachbarn am Nachbar tischören, was ich zu sagen habe.

01:02:01: Und da dachte ich schon so, oh echt jetzt?

01:02:03: Also ...

01:02:04: Das nächste Mal sagst du, ich glaube, die Zeit ist jetzt abgelaufen.

01:02:10: Ich gehe jetzt nämlich.

01:02:11: Hätte ich machen sollen.

01:02:12: Ja.

01:02:13: Nee, ich dachte dann so, naja, okay.

01:02:17: Der war auch ... Also, der war Beamter, ja.

01:02:20: Also, Polizeibeamter.

01:02:22: Und wahrscheinlich hat der irgendwie wahrscheinlich das Gefühl hinter ihm ist irgendjemand, der ihn abhoicht, keine Ahnung.

01:02:28: Aber es war so eine ganz wilde Erfahrung.

01:02:30: Und dann hab ich gedacht, naja, okay, da muss noch mal getroffen, hab ich mich auch auf den eingelassen.

01:02:35: Der suchte auch nichts Festes, ja, nur so was Lockeres.

01:02:38: Und dann war der aber ... Nicht mal, das hört sich so gemein an, aber nicht mal im Bett so, dass ich dachte, da muss man was fortführen.

01:02:47: Und wir hatten auch wirklich null den gleichen Humor.

01:02:49: Ich dachte, der geht zum lachen Keller.

01:02:51: Also, da war sogar keine Vibes und da habe ich auch dann gleich gedacht, nee, also so gut aussehend wie der war.

01:02:58: Aber der hatte für mich ... Nichts passen das.

01:03:03: Und eigentlich hätte ich schon gehen sollen, als er sagte, ich soll mal ein bisschen leiser reden.

01:03:07: Ist übrigens auch eine Sache, die mich seit der Kindzeit verfolgt.

01:03:11: Ich bin immer zu laut oder rede zu laut oder rede zu viel.

01:03:19: Das war schon seit meiner Kindheit.

01:03:21: Ist das nicht ein interessantes Paradoxon?

01:03:24: Du bist zu laut, du redest zu viel und trotzdem wirst du nicht gesehen.

01:03:32: Das stimmt.

01:03:36: Ja, macht man sich gar nicht so bewusst.

01:03:40: Aber jetzt, wo du sagst, stimmt schon.

01:03:43: Und jetzt bin ich eigentlich eher ... Also, da, wo ich jetzt arbeite, da fühle ich mich sehr aufgehoben.

01:03:51: Da werde ich auch anerkannt und gesehen.

01:03:54: Ich hab ein ganz tolles Team um mich rum.

01:03:58: Meine Mädels sind ganz toll.

01:03:59: Und auch ... Ich hab da einen guten Stand, glaub ich, bin da sehr gemocht.

01:04:06: Und kann mich da auch zeigen, wie ich bin.

01:04:08: Da bin ich weder so laut noch so leise, da bin ich einfach Nadine.

01:04:12: Und genau das brauchst du in einer romantischen Beziehung auf.

01:04:16: Ja, das ist was mir sehr fehlt.

01:04:19: Im Grunde, jemand, der sagt, was brauchst du, damit du gut wachsen kannst.

01:04:23: Und du sagst, dass das das.

01:04:24: Und der sagt, alles klar, so machen wir das.

01:04:28: Ich hab immer nur geleistet bisher.

01:04:31: Damit musst du Schluss sein.

01:04:33: Du brauchst dir nämlich Liebe nicht erleisten.

01:04:38: Du verdienst es.

01:04:39: Und du brauchst extra viel davon.

01:04:43: Weil du es bisher noch nicht bekommen hast.

01:04:48: Bleibt doch bei diesem Eierbildnis.

01:04:52: Die Schale knackst.

01:04:54: Und besser schlüpft man, wenn man in einem Nestchen liegt.

01:05:00: Und momentan kullerst du auf so einer Betonplatte rum.

01:05:05: Ja, und dann sind auch immer so typische Sätze im Kopf, die man so selber hat.

01:05:10: Ja, mein Chef, der ist eigentlich gut mit mir, der hat mal zu mir gesagt, na ja, intelligente Frauen haben es halt auch schwer, ein Partner zu finden.

01:05:22: Und dann dachte ich so, höh.

01:05:23: Also für ihn ist das völlig klar, warum ich alleine bin, weil ich sozusagen intellektuell im oberen Bereich mich bewege.

01:05:33: auch erfolgreich bin.

01:05:34: Und die Frauen finden ja auch schwer im Partner.

01:05:36: Dann dachte ich schon so,

01:05:37: okay.

01:05:37: Stimmt aber nicht.

01:05:39: Also schwerer, da gibt es auch Studien dazu.

01:05:42: Weil Männer da häufig offensichtlich gerne weniger komplex rangehen.

01:05:49: Aber es gibt genug für alle.

01:05:53: Das ist einfach so.

01:05:54: Es gibt genug für alle.

01:05:57: Ja, ich versuche jetzt viel grad mit mir selber gut zu sein.

01:06:01: Genau.

01:06:02: Das wollte ich noch sagen, das Nest soll nicht von außen gebaut werden.

01:06:05: Das Nest kannst du, ist ein bisschen ein schwieriges Bild, weil du bist ja in der Schale, aber es kannst du trotzdem selber bauen.

01:06:11: Für dich.

01:06:12: Und da kannst du schlüpfen.

01:06:14: In Sicherheit.

01:06:16: Bündiger hat dabei so Sachen, wir haben ja auf dem Retreat auch die Maike dabei gehabt.

01:06:20: Und so einfach mich mal raus trauen aus all dem, was bisher in meinem Leben war außer meiner Arbeit und meinen Jungs, war da so wenig.

01:06:29: Klar, ich bin ab und zu mal weggegangen, aber so das ist ja ein bisschen, naja, Spaß haben mit den Mädels, ja.

01:06:34: Ist doch auch logisch.

01:06:36: Ist doch völlig logisch, aber du bist ja noch jung, das ist das Gute daran.

01:06:41: Ja, das stimmt, der Vorteil, wenn man früh ... Ja,

01:06:44: und das Tolle an den Wechseljahren ist ja auch, die kann ja jetzt auch nichts mehr passieren.

01:06:49: Stimmt.

01:06:49: Eigentlich könnte ich freier ran gehen an diese Situation.

01:06:53: Aber nicht zu frei, weil die ganzen Sex-Bros, die brauchst du jetzt nicht mehr.

01:06:59: Also wirklich achte da auf deine Energie, dass du die schützt.

01:07:04: Nicht, weil du keinen Sex mehr haben sollst, sondern einfach, damit du nicht auf solche Leute reinfällst, okay?

01:07:10: wie so eine Art Gütesiegel, was du dir jetzt aufpappst.

01:07:14: Und ... schäbige Wasserhände erkennst du sofort.

01:07:20: Sinngemäß.

01:07:20: Stimmt, sinngemäß.

01:07:21: Ja?

01:07:24: Die Leute sollen dich ruhig umwerben.

01:07:28: Und das hilft dir dabei vielleicht auch, während es in diesem Prozess, deine eigene Qualität anzuerkennen.

01:07:35: Und auch deine ... deine Schützensgipfel zu unsubstantiv, deine ... dass du es wert bist, halt beschützt zu werden.

01:07:46: Dass du liebevoll behandelt werden musst, weil du in der Schale bist.

01:07:50: Sieht

01:07:51: ein passender Mann das an mir.

01:07:53: Schral ich das überhaupt aus?

01:07:55: Also, ich hab das Gefühl, die Männer sehen mich gar nicht.

01:07:58: Aber

01:07:59: du übst es doch jetzt.

01:08:02: Und du übst es, indem du alles andere ... das Falsche quasi spürst?

01:08:08: Mhm.

01:08:09: und beendest.

01:08:11: Also so ein Vögelchen wie der Polizist, das nächste Mal sagst du, weißt du was, ich geh's raus, damit ich richtig laut reden kann.

01:08:20: Vielen Dank und schönen Abend.

01:08:22: Gehst du nicht noch mit ihm ins Bett und verschwenderst deine Zeit.

01:08:28: Und je häufiger du das machst, desto mehr erkennst du, was du brauchst, was du möchtest.

01:08:36: wie man dich behandeln darf.

01:08:38: Und dann irgendwann, wie so ein kleines Licht, was in dir angeht, wird es heller und heller und heller.

01:08:45: Und dann kommen die richtigen.

01:08:47: Weil die anderen siehst du gar nicht mehr.

01:08:50: Die sind nämlich schon da, du hast bloß keinen Blick dafür.

01:08:53: Ja, wahrscheinlich.

01:08:54: Ja, ich bin dann wahrscheinlich auch mit Absicht auf Nummer sicher gegangen.

01:08:58: Und hab mir die unverfügbaren gesucht.

01:09:04: Ja.

01:09:05: Aber ... Du darfst ganz vieles über dich selber auch nicht vergessen, nämlich deine Herkunft.

01:09:13: Daraus resultieren das nicht so gutes Selbstwertgefühl, diese wahnsinnigen Verletzungen.

01:09:21: Und dieses Gefühl, ich muss alles alleine machen.

01:09:26: Du darfst dich fallen lassen.

01:09:28: Denk an die Übung mit Anna.

01:09:30: Du darfst dich fallen lassen.

01:09:32: Und du darfst dich tragen lassen.

01:09:36: Und es gibt genug Kraft da draußen.

01:09:38: Um das zu tun.

01:09:41: Ja.

01:09:42: Ich hoffe sehr für mich.

01:09:45: Gerade jetzt, wo meine Söhne einfach ihren Weg gehen.

01:09:49: Mein Kleiner hat am Montag seinen ersten Ausbildungstag angefangen.

01:09:53: Und der wird jetzt auch so langsam flicke und ist auch ganz stolz.

01:09:56: Und wird sicherlich auch irgendwie in den nächsten Jahr, anderthalb Jahren dann auch den eigenen Weg haben.

01:10:03: Ja.

01:10:05: Und nutzt die Zeit für dich.

01:10:08: Ja, das mache ich auch.

01:10:10: Ich versuche, ganz viel für mich zu machen.

01:10:13: Und die wollen ja auch ihr eigenes Leben haben.

01:10:17: Wenn ein Großer jetzt kommt, kommt dazu Besuch.

01:10:19: Das ist auch ein schönes Gefühl.

01:10:22: Und involvier die in den Prozess.

01:10:27: Die sind jetzt auch erwachsen.

01:10:30: Beschönige nichts, was war.

01:10:33: Also auch, wie die Väter sich den gegenüber benommen haben.

01:10:37: Muss niemanden auffangen, ja.

01:10:38: Nee,

01:10:39: ich hab's lange natürlich versucht zu deckeln, weil's ja auch unangenehm ist, ja.

01:10:42: Aber ich bin da schon, glaub ich, sehr offen mit denen auch umgegangen.

01:10:47: Vielleicht manchmal auch ein bisschen zu offen, ja, dass ich, dass die das Gefühl hatten, die müssten irgendwie eine Verantwortung übernehmen.

01:10:55: Also gerade bei meinem Großen hatte ich das lange, dass der...

01:10:59: Fehler passieren.

01:10:59: doch, ist okay.

01:11:01: Solange man offen darüber spricht und sagt das auf.

01:11:03: Ich glaube, das ist mir nicht so gut gelungen.

01:11:06: Ich will dir nur erklären, warum das damals und so weiter.

01:11:11: Alles gut.

01:11:12: Die wissen auch, dass ich hier bin.

01:11:15: Mit denen bin ich da schon sehr offen.

01:11:18: Und sei auch mal ein bisschen stolz auf dich.

01:11:21: Weil das ... Ich glaube, für jeden, der hier zugehört hat, war spürbar, wie schwer das für dich war, auch weil du so jung warst.

01:11:29: Das darf man nicht vergessen.

01:11:31: Ja, und alle um mich herum hatten noch keine in meinem Alter.

01:11:35: Also ich war immer in der, ob es in der Kita war oder auch in der Grundschule meiner Söhne.

01:11:41: Wenn da die Eltern da waren, war ich immer die Allerjüngste und hatte mein erstes.

01:11:45: Und die anderen waren alle so in dem Alter meiner Mutter geführt und hatten das Dritte.

01:11:50: Also ganz oft so, dass ich wirklich auch da gar nicht so gesehen wurde.

01:11:54: Ich war halt so ein junges Küken.

01:11:56: Es muss ja einsam gewesen sein.

01:11:57: Ich war sehr einsam,

01:11:59: ja.

01:11:59: Ja, genau.

01:12:03: Aber das musst du nicht sein.

01:12:07: Nicht mehr?

01:12:07: Nein, nicht mehr.

01:12:10: Ich freue mich sehr darauf, wie es weitergeht.

01:12:13: Ja, ich bin auch gespannt und offen und versuche jetzt einfach, in diesem Jahr meine Flügelchen zu bewegen.

01:12:21: Ja, ich unterstütze dich gerne dabei.

01:12:25: Bist ein Schatzer.

01:12:26: Du auch.

01:12:27: Vielen Dank, dass du da

01:12:28: warst.

01:12:29: Ich danke dir, dass ich hier sein durfte.

01:12:31: Das war Paula lieben lernen und wenn ihr auch mal dabei sein wollt, dann schreibt mir am besten auf Instagram, TheRealPaulaLambert bin ich da.

01:12:38: Danke.

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